Prepaid Tarife ohne Grundgebühr: Angebote ohne monatliche Kosten im Überblick – Viele Nutzer suchen nach Angeboten ohne Grundgebühr um im Zweifel (wenn die Simkarte nicht genutzt wird) auch keine Kosten zu haben. Das war lange Zeit im Prepaid Bereich Standard.
Die gute Nachricht dabei: Während bei den normalen Handytarife nur noch sehr wenige Angebote ohne Grundgebühr und monatliche Kosten auskommen, gibt es bei fast allen Prepaid Anbieter im Prepaid Tarife Vergleich noch Grundtarife die keine Grundgebühr haben. Ausnahme ist in dem Fall die Telekom: die MagentaMobil Prepaid Simkarten haben IMMER eine Grundgebühr von mindestens 4.95 Euro für 28 Tage und in den größeren Tarifen sogar noch mehr. Davon abgesehen kann man aber immer einen Prepaid Tarif finden, der ohne monatlichen Kosten auskommt.
Was ist die Grundgebühr bei Handys und Smartphones?
Definition: Die Grundgebühr ist ein fester monatlicher Betrag, der pauschal in Rechnung gestellt wird und in der Regel bestimmte Leistungen beinhaltet. Die Grundgebühr hat dabei immer die gleiche Höhe und wird abgezogen, auch wenn diese Leistungen gar nicht benötigt werden. Man spricht auch von monatlichen Festpreis oder den Fixkosten eines Vertrages oder eine Prepaid Karte.
Monatliche Kosten und damit eine Grundgebühr gibt es in der Regel nur, wenn man eine Tarifoption oder eine Prepaid Allnet Flat mit zum Tarif bucht. Wer im Prepaid Vergleich auf monatliche Leistungen verzichtet, findet daher immer Angebote und Tarife ohne Grundgebühr – teilweise gibt es (beispielsweise bei Netzclub) sogar Internet ohne Grundgebühr (dann allerdings werbefinanziert). Teilweise verzichten Prepaid Anbieter nicht nur auf die Grundgebühren, sondern auch auf den Kaufpreis. Diese Prepaid Freikarten sind dann als kostenlose Sim zu haben und verursachen keine Kosten, wenn man sie nicht nutzt. Solche gratis Simkarten findet man beispielsweise hier:
Netzclub: Prepaid ohne Grundgebühr und dennoch mit Internet Flat
In der Regel bieten Prepaid Sim ohne Grundgebühr auch keine Leistungen. Eine Ausnahme gibt es aber: Netzclub. Das Unternehmen bietet nicht nur wie oben bereits angesprochen eine kostenlose Freikarte an, sondern auch eine kostenlose Internet Flat. Diese wird über Werbung finanziert und bietet im Monat immerhin 200 Megabyte Datenvolumen gratis an. Das ist zwar nicht unbedingt viel, aber für eine geschenkte Internet-Flatrate doch ein recht guter Wert.
Viele andere Angebote dieser Art wurden mittlerweile wieder eingestellt. Netzclub läuft aber recht stabil und ist daher eine interessante Erweiterung für alle, die nach Prepaid ohne Grundgebühr aber dennoch mit Leistungen suchen. Weitere Anbieter gibt es hier: Prepaid Tarife ohne Grundgebühr
WhatsApp Sim: WhatsApp auch ohne Grundgebühr, aber dafür kurze Laufzeit
WhatsApp Sim ist ein Prepaid Tarif, der die Nutzung von WhatsApp kostenlos macht und keinen Datentraffic für die App berechnet. Die Karte bietet allerdings nur Vorteile bei der Nutzung von WhatsApp selbst. Wer einen anderen Messenger nutzt, zahlt die normalen Gebühren. In diesem Fall ist man bei Anbietern wie Congstar oder Kaufland Mobil besser aufgehoben, denn dort gibt es Flatrates, die für alle Messenger gelten. Allerdings hat das WhatsApp mittlerweile mehr als 1 Milliarde Nutzer – die Zielgruppe dürfte als auch für WhatsApp Sim groß genug sein.
Der Handytarif von WhatsApp SIM im Überblick:
- 9 Cent pro Gesprächsminute in alle deutschen Netze
- 9 Cent pro SMS in alle deutschen Netze
- 24 Cent pro MB Datenübertragung
Die weiteren Tarifdetails zur Prepaidkarte von WhatsApp SIM gibt es direkt auf der Webseite*.
Es besteht zudem keine Grundgebühr, kein Mindestumsatz und keine Vertragsbindung. Es kann also einfach zum Monatsende wieder gekündigt werden. Bei Rufnummernmitnahme gibt es 25 Euro Bonus auf das Startguthaben, wobei mittlerweile dieser Betrag etwas reduziert wurde. Die Tarifkonditionen im Überblick:
- einmaliger Startpaketpreis 10 Euro
- keine Grundgebühr, kein Mindestumsatz und keine Vertragsbindung
- monatlich kündbar
- Rufnummernmitnahme möglich (25 Euro Wechsel-Bonus)
- Handy-Netz: O2
Die weiteren Tarifdetails zur Prepaidkarte von WhatsApp SIM gibt es direkt auf der Webseite*.
Allerdings gibt es auch einen Nachteil, WhatsApp Sim bietet diesen Vorteil nur, wenn man einmal alle 6 Monate guthaben nachlädt. Eine gewissen Grundgebühr gibt es also schon, auch wenn man sich das Guthaben natürlich wieder auszahlen lassen kann.
Vor- und Nachteile von Prepaid Handy-Tarifen ohne monatliche Grundgebühr
Der Vorteil von Prepaid Handytarifen ohne Grundgebühr ist, dass man auch nur das bezahlt, was man auch tatsächlich verbraucht. Hierfür wird pro Einheit (Gesprächsminuten oder SMS) ein fester Cent-Betrag abgerechnet. Mittlerweile gibt es dazu auch recht günstige Tarife, die bspw. nur 6 Cent pro Einheit berechnen. Beachten sollte man an dieser Stelle, sollte die Handynutzung einmal ansteigen, dass es durchaus günstiger sein könnte, einen Tarif mit Grundgebühr zu wählen, bei dem aber bereits Inklusivleistungen enthalten sind. Ein günstiger Tarif mit Allnet-Flat oder ein Paket mit Freiminuten ist dann besser. Handytarife ohne Grundgebühr machen einen Tarifwechsel zudem besonders leicht, weil sie oft ohne Vertragslaufzeit auskommen und monatlich kündbar sind. So kann man kurzfristig in einen anderen Tarif wechseln. Das ist allerdings nicht immer so.
Der Nachteil: Optionen und Flatrates beinhalten immer eine Grundgebühr. Wer also mehr möchte und am besten eine Internet-Flat, der kommt um eine Grundgebühr nicht vorbei. Natürlich lässt sich das mobile Internet in Handy- oder Prepaidtarifen trotzdem nutzen, aber das kann je nach Nutzung teuer werden. Man sollte also beachten, dass mit hinzugebuchten Optionen aus einem Tarif ohne Grundgebühr sehr schnell auch ein Vertrag mit Gebühr werden kann. Die Alternative wäre dann gleich einen Tarif mit geringer Gebühr zu wählen.
Zudem gibt es bei Tarifen ohne Grundgebühr nicht die Möglichkeit subventionierte Handys und Smartphones mit zu bestellen, da diese über die Grundgebühr abbezahlt werden. Teure Geräte, damit auch kommende Topmodelle müssen daher in der Regel direkt gekauft werden. Bei einigen Handyanbietern gibt es zwar die Möglichkeit, Geräte auch zu Tarifen ohne Grundgebühr hinzu zu bestellen, dann muss aber monatlich für das Handy bezahlt werden oder aber der Kaufpreis ist sehr hoch und kaum subventioniert. In solchen Fällen kann man die Geräte in der Regel auch extra kaufen, denn Vorteil gibt es nicht. Es ist dabei in der Regel besser, bei einem Preisvergleich nach den besten Angeboten für die Smartphones zu suchen. Allerdings gibt es im Prepaid Bereich ohnehin kaum noch Handys mit zur Sim dazu, daher ist es auch kein größeres Problem mehr, wenn es diese auch bei Angeboten ohne monatliche Grundgebühr nicht gibt.
Außerdem sollte man bei Handy- oder Prepaidverträgen ein Blick ins Kleingedruckte werfen. Einige Discounter haben eine sogenannte Geringnutzungsgebühr, bei der gezahlt werden muss, wenn man den Tarif nicht (genug) genutzt hat. Das entspricht einem sogenannten Mindestumsatz. Auch verlangen manche Anbieter ein erneutes Aufladen der Karte in bestimmten Zeitabständen, auch wenn noch Guthaben vorhanden ist.
Ein Urteil aus dem Jahr 2008 gibt es hier: Was bedeutet „keine Grundgebühr“ bei Prepaid Sim?
Video: Grundgebühr bei Mobilcom-Debitel
Prepaid Angebote mit langer Laufzeit
Die nachfolgende Liste der Prepaid Anbieter mit ihrem Umgang mit inaktiven Simkarten ist nicht vollständig und umfasst nicht alle Anbieter. Wir haben aber versucht, die wichtigsten Prepaid Sim zu erfassen. Nachfragen und Hinweise dazu gerne in den Kommentaren.
- Telekom (MagentaMobil Prepaid): Die Sim ist 23 Monate ohne Aufladung nutzbar, danach wird sie von der Telekom gekündigt, kann aber dann noch eine Monat reaktiviert/genutzt werden. Faktisch hat man also 24 Monate Laufzeit für die Telekom Prepaid Sim.
- Vodafone (Callya Prepaid Karte): Die Sim kann bereits nach 2 Monaten ohne Nutzung gekündigt werden. Vodafone schreibt selbst zu dieser recht kurzen Frist: „Wenn Du Deine Prepaid-Karte länger als 90 Tage nicht nutzt, können wir Deinen CallYa-Vertrag kündigen. Du bekommst dazu eine SMS von uns. Möchtest Du Deine CallYa-Karte behalten? Dann hast Du nun 4 Wochen Zeit, der Kündigung zu widersprechen. Wie das geht, liest Du in der SMS.“
- O2 (O2 Prepaid Sim): Die O2 Freikarte muss alle 6 Monate mit neuem Guthaben aufgeladen werden. O2 schreibt selbst in den FAQ zur Simkarte: „Achte darauf, dein Guthaben spätestens alle sechs Monate aufzuladen, da ansonsten der Anspruch auf die Rufnummer verfällt.“
- Congstar (ebenso Nettokom und jamobil) : Congstar hat eine recht lange Frist für das Guthaben und es reicht eine Aufladung, um diese Frei neu zu starten. Generell müssen die Congstar Prepaid Sim (und nur diese) alle 15 Monate einmalig aufgeladen werden und sind dann für weitere 15 Monate gültig. Wer einmal im Jahr die Handykarten nachlädt (der Betrag ist dabei egal) ist daher auf der sicheren Seite.
- Kaufland Mobil: Kaufland mobil gibt keine Frist an, in der man das Guthaben nutzen oder nachladen muss, sondern schreibt nur, dass das aufgeladene Guthaben unbefristet gültig ist. Im D1 Netz wäre der Discounter damit eine echte Ausnahme, getestet haben wir es bisher noch nicht.
- EDEKA Smart: Die Marke scheint das Congstar System zu nutzen, denn es gelten die gleichen Regeln für die Gültigkeit von Prepaid Guthaben: „Nach 12 Monaten ohne eine Aufladung wird die EDEKA smart-Karte in eine dreimonatige passive Erreichbarkeitsphase umgeschaltet. Nach Ablauf dieser letzten Phase, also nach insgesamt 15 Monaten ohne Aufladen von Kartenguthaben wird die Karte unwiderruflich deaktiviert.„
- LIDL Connect: LIDL Connect kündigt die Prepaid Sim nach 12 Monaten ohne Aufladung. In den FAQ des Prepaid Discounter heißt es kurz und knapp: „Deine Lidl Connect SIM-Karte ist 12 Monate ab Aufladung gültig. Im 13. Monat kannst du nur noch angerufen werden. Lädst du deine SIM-Karte im 13. Monat nicht auf, wird sie deaktiviert.„
- Otelo Prepaid: Otelo arbeitet mit dem gleichen System wie LIDL Connect. Das Guthaben ist an sich unbegrenzt gültig, aber die Simkarte wir gekündigt, wenn man sie 12 Monate nicht aufgeladen hat.
- FYVE Prepaid: FYVE macht es noch etwas komplexer und fordert innerhalb von 12 Monaten entweder eine Aufladung von neuem Prepaid Guthaben oder ein kostenpflichtiges Gespräch. SMS (auch wenn sie kostenpflichtig sind) zählen nicht. Fehlen diese Voraussetzungen wird die Sim Karte gekündigt.
- Netzclub: Netzclub macht selbst in den FAQ keine Angaben dazu, wie lange Sim und und Guthaben gültig sind. Mit der *102# kann man aber Abfragen, wie lange das Guthaben noch aktiv ist und hier berichten viele Nutzer von bis zu 8 Jahren. Netzclub scheint also ein Anbieter zu sein, der mit am längsten Guthaben nutzbar hält. Mehr dazu: Dieses Prepaid Guthaben verfällt nicht | Netzclub Sim
- ALDI Talk: ALDI macht die Dauer der Gültigkeit von Guthaben davon abhängig, wie viel Guthaben man nachlädt. 5 Euro sind 4 Monate gültig, 15 Euro 12 Monate und 30 Euro 24 Monate. Nach Ablauf dieser Zeit kann man noch 2 Monate Anrufe entgegen nehmen, danach werden die Sim abgeschaltet.
- Free Prepaid / Discotel / Smartmobil Prepaid: Die drei Prepaid Marken nutzen an sich das gleiche System und setzen daher auch auf gleiche Fristen: keine. Discotel schreibt selbst zur Gültigkeit von Guthaben (und das gilt auch für die anderen Anbieter): „Das aufgeladene Guthaben muss bei discoTEL nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraums abtelefoniert werden, denn es ist unbegrenzt gültig.“
- Tchibo Mobil: Das Guthaben von Tchibo ist laut Abfrage sehr lange gültig. Allerdings kündigt der Discounter aktiv, wenn die Simkarte 12 Monate lange nicht aktiv genutzt wurde. Was als aktive Nutzung gilt, wird leider nicht mitgeteilt, aber kostenpflichtige Verbindungen oder eine Aufladung gehören sicher dazu.
- Blau Prepaid:
- Fonic / Fonic Mobile: Fonic schreibt in den FAQ, das Guthaben unbegrenzt gültig ist. Dort heißt es „Ihr Guthaben bei FONIC ist unbegrenzt gültig„. Allerdings gibt es auch Hinweise, dass Fonic ab und an inaktive Simkarten kündigt – so wirklich unbegrenzt kann man also die Handykarten dann doch nicht nutzen.
Für wen lohnt sich eine Prepaid Sim?
Prepaid Tarife sind vor allem für Wenig-Nutzer interessant, denn die Simkarten bieten Tarife ohne Grundgebühr und monatliche Fixkosten an. Auf diese Weise zahlt man bei den meisten Anbietern nur, was man auch verbraucht und nicht für eine Flatrate, die man eventuell nur in Teilen benötigt.
Gibt es auch Prepaid Allnet Flat?
Mittlerweile haben fast alle Prepaid Anbieter komplette Allnet Flat in ihre Angebote mit aufgenommen und daher kann man inzwischen auch ohne Schierigkeiten allnetflat auf Prepaid Basis in allen Netzen buchen. Die Preise liegt etwas höher als die billigsten Angebote im Postpaid Bereich, dafür ist man mit Prepaid Flat extrem flexibel und kann die Tarife auch stilllegen, wenn man sie nicht mehr benötigt.
Was ist der Vorteil von Prepaid Tarifen?
Prepaid bietet eine extrem kontrollierte Abrechnung. Es kann nur das verbraucht werden, was man vorher auf die Simkarten geladen hat. Extrem große Rechnung am Monatsende sind daher nicht möglich. Dazu bieten Prepaid Tarife vor allem die Grundleistungen im Mobilfunk (Gespräche, SMS und Datenvolumen) sehr preiswert an. Man bekommt keine möglicherweise unnötigen Extra-Leistungen und muss daher auch nicht dafür bezahlen.
Welche Nachteile haben Prepaid Sim?
Prepaid Tarife müssen aufgeladen werden, damit man sie nutzen kann. Diese Arbeit gibt es bei Laufzeittarifen nicht. Dazu sperren viele Anbieter die Prepaid Karten, wenn man sie zu lange nicht genutzt hat. Es ist daher sinnvoll, die Simkarten regelmäßig zu nutzen oder nachzuladen, um sie aktiv zu halten. Dazu bieten viele Prepaid Sim keine großen Datenvolumen – sie sind eher für Wenig-Nutzer gedacht.
Ich schreibe bereits seit 2006 rund um die Themen Prepaid, Mobilfunk und Kommunikation und begleite die Entwicklungen auf dem Markt seit dieser Zeit intensiv und durchaus auch kritisch. Das Internet hat in diesem Segment viel verändert und ist zu einer wichtigen Informationsquellen geworden, die vielfach die Mobilfunk-Fachgeschäfte abgelöst hat. Sollte es Fragen oder Anmerkungen zum Artikel geben – gerne in den Kommentaren oder auch direkt in den soazialen Netzwerken. Mehr zu mir: Wer schreibt hier?