Wie weiter für Simyo Kunden? Kündigung, Wechsel zu Blau oder ein neuer Anbieter? – Es war nur eine kleine Meldung bei Telefonica, aber für die Kunden von Simyo ändert sich nun einiges. Das Unternehmen wird nicht mehr weiter geführt und die Tarife und Kunden komplett zu Blau übernommen. Dies soll im Laufe des Jahres 2016 abgeschlossen sein. Telefonica schreibt dazu:
Die Kunden von simyo werden über die bevorstehende Umstellung rechtzeitig informiert. Sie soll bis Jahresende vollzogen werden. Die aktuellen simyo Tarife laufen zum Ende des Monats aus.
Anfang 2017 wird es dann auf dem Markt keine aktiven Simyo Karten mehr geben. Die Kunden sind dann alle bei Blau integriert. Die Neubuchung von Tarifen wird bereits zum August 2016 abgestellt, die bestehenden Simkarten können aber noch weiter genutzt werden, zumindest so lange, bis die Umstellung zu Blau erfolgt.
Für Simyo Kunden stellt sich nun die Frage, wie man damit umgehen sollte. Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, wie man reagieren kann und wir haben hier versucht, die Vorteile und Nachteile darzustellen.
Eine Variante steht aber nicht zur Auswahl: Man kann leider nicht bei Simyo bleiben. Es gibt keine Möglichkeit, den Simyo Tarif weiter zu nutzen, denn sowohl die Marke als auch das Unternehmen werden eingestellt. In den FAQ schreibt Simyo daher auch sehr kurz un bündig auf die Frage, ob man bei Simyo bleiben kann:
Nein, alle simyo Tarife werden auf die Marke Blau umgestellt.
Wer nichts tut landet bei Blau
Die einfachste Variante für Simyo Kunden ist, jetzt gar nichts zu tun und abzuwarten, was passiert. Dann ist man früher oder später Kunden bei Blau.de und kann die entsprechenden Simyo Tarife, die man bisher hatte, über Blau weiter nutzen.
Dabei bleiben die wesentlichen Vertragsbestandteile gleich:
- SIM-Karte bleibt gleich
- Rufnummer wird ebenfalls übernommen
- Vertragslaufzeit bleibt bestehen
- Die Leistungen und der Preis bleiben gleich
Besonders wichtig ist, dass die Simkarte nicht geändert wird. Man bekommt also keine neue Handykarte mit neuer PIN zugeschickt sondern kann die alte Simkarte ganz normal weiter nutzen – lediglich der Anbieter und die Netzkennung ändern sich nach der Umstellung.
Etwas problematisch ist, dass bisher noch nicht fest steht, wie der neue Tarif genau aussieht, in den man übernommen wird. Blau.de wird das erst mit der Umstellung kommunizieren, man muss sich also zumindest derzeit darauf verlassen, dass das Versprechen von gleichen Leistungen und Preisen eingehalten wird.
Dazu ändert sich natürlich auch der Kundenbereich. Man kann sich nicht mehr auf der Simyo Seite mit den Nutzerdaten einloggen, sondern muss dies auf der Webseite von Blau tun. An den Zugangsdaten selbst ändert sich aber nichts.
Etwas muss man also Kunde in dem Fall doch tun: das Handy neu starten, damit nach der Umstellung die Daten korrekt übernommen werden. Simyo schreibt dazu in den FAQ:
Nach Erhalt der Bestätigungs-SMS schalten Sie Ihr Handy bitte einmal aus und wieder ein. (Bitte halten Sie hierzu die PIN für Ihre SIM-Karte bereit.) Danach können Sie alle Dienste wieder wie gewohnt nutzen.
Prinzipiell muss man aber als Kunde für diese Variante den wenigsten Aufwand betreiben. Wer nichts macht, ist also früher oder später Kunden von Blau.
Kündigung oder nicht?
Wer den Anbieter wechseln möchte, weil er nicht zu Blau gehören will oder das Aus von Simyo als gute Gelegenheit nutzt, um zu einem anderen Tarif zu greifen, kommt um eine Kündigung nicht herum.
Sowohl bei den Prepaid Tarifen von Simyo als auch bei den Handytarifen des Unternehmens muss man zumindest mitteilen, dass man die Rufnummer zu einem anderen Anbieter mitnehmen will. Bei den normalen Tarifen ist eine Kündigung dazu wichtig, weil sonst die monatlichen Kosten weiter laufen. Die Kündigung sollte dabei in jedem Fall schriftlich erfolgen. Passende Vorlagen für die Kündigung bei Simyo gibt es beispielsweise hier: Alles rund um die Kündigung bei Simyo. Simyo selbst schreibt zur Kündigung in den AGB:
Jede Kündigung bedarf der Schriftform oder kann durch den Kunden per E-Mail von der im persönlichen Service Bereich des Kunden hinterlegten E-Mail-Adresse bzw. durch Telefónica per E-Mail an die im persönlichen Service Bereich des Kunden hinterlegte E-Mail-Adresse erfolgen.
Neben der Kündigungsfrist sollte man auch diese Formvorgaben bei einer Kündigung beachten.
Etwas komplizierter wird es, wenn man einen Tarif mit einer Mindestvertragslaufzeit bei Simyo gewählt hat. Die entsprechenden Laufzeiten werden auch in die neuen Tarife von Blau übernommen und daher kann man nicht so einfach kündigen. O2 hat bisher auch immer abgelehnt, den Kunden nach einem Wechsel des Anbieters ein Sonderkündigungsrecht einzuräumen. Das Unternehmen verwies stattdessen darauf, dass die Preise und Leistungen gleich geblieben wären und das es daher kein Anrecht auf eine fristlose Kündigung gäbe. Das war bereits bei der Umstellung von BASE auf die O2 Tarife so und wird sicher auch bei Simyo und dem Wechsel zu Blau so gehandhabt werden.
Im Zweifel müsste man daher in diesen Fällen eine außerordentliche Kündigung per Gericht durchsetzen und davor schrecken die meisten Kunden dann doch zurück.
Welche Alternativen gibt es zu Simyo und Blau?
Im Mobilfunk-Netz von Eplus ist es mittlerweile sehr leer geworden und man merkt, dass der Übergang zu O2 und einem gemeinsamen Netz fast abgeschlossen ist. Daher gibt es bei Eplus kaum noch wirkliche Alternativen zu den Angeboten von Simyo und Blau.
Im O2 Netz findet man aber durchaus interessante Anbieter, die sowohl bei der Leistung her als auch bei den Kosten Vorteile bieten und daher den Wechsel sehr attraktiv machen. So bietet zum Beispiel Discotel Prepaidkarte an, die billiger sind als die Angebote von Simyo und dazu auch noch LTE Zugang im LTE Netz bieten. Die Konditionen sehen dabei wie folgt aus:
- 6 Cent pro Gesprächsminute in alle deutschen Netze
- 6 Cent pro SMS in alle Netze
- 6 Cent pro MB Datenübertragung
- keine Grundgebühr, keine Mindestlaufzeit
Die weiteren Detail gibt es direkt unter www.discotel.de
Im Vergleich zu Simyo bekommt man hier aber LTE als festen Vertragsbestandteil. Bei Simyo war LTE nur aktionsweise frei geschaltet, Discotel bietet richtige LTE Tarife dauerhaft an. Der Speed ist allerdings auf 21,6Mbit/s begrenzt und dazu wird nicht das Eplus Netz sondern das LTE Netz von O2 genutzt. Es kann also Unterschiede bei der Verfügbarkeit von LTE zwischen Discotel und Simyo geben. Das muss man dann aber vor Ort ausprobieren.
Ich schreibe bereits seit 2006 rund um die Themen Prepaid, Mobilfunk und Kommunikation und begleite die Entwicklungen auf dem Markt seit dieser Zeit intensiv und durchaus auch kritisch. Das Internet hat in diesem Segment viel verändert und ist zu einer wichtigen Informationsquellen geworden, die vielfach die Mobilfunk-Fachgeschäfte abgelöst hat. Sollte es Fragen oder Anmerkungen zum Artikel geben – gerne in den Kommentaren oder auch direkt in den soazialen Netzwerken. Mehr zu mir: Wer schreibt hier?
Hallo, ich habe bei simyo im Mai einen Tarif mit 110 Euro Cashback abgeschlossen. das Cash back habe ich bislang noch nicht ausbezahlt bekommen. Wie steht es damit nach der Ãœbernahme durch blau.de?
Mein mobiles Internet funktioniert nicht nach der Umstellung was kann ich machen??????
Eventuell mal diese Checkliste hier durchgehen ob alles passt: http://www.appdated.de/2016/08/wenn-das-handy-oder-die-simkarte-kein-netz-hat-loesungsschritte/