Automatische Aufladung von Prepaid Guthaben – das sollte man beachten

Automatische Aufladung von Prepaid Guthaben – das sollte man beachten – Neben anderen Möglichkeiten wie dem Aufladen per SMS oder auch dem Aufladen per Guthabenkarte ist die automatische Aufladung vor allem bei solchen Prepaidnutzern beliebt, die gerne mal das eigene Guthaben aus den Augen verlieren und deswegen mit der automatischen Aufladung dafür sorgen wollen, dass das Guthaben nicht auf 0 Euro sinken kann. Darüber hinaus ist eine automatische Aufladung der Handykarte natürlich ein bequemer Weg um immer Geld auf Handy zu haben ohne selbst nachladen zu müssen.

Bei vielen Anbietern findet man diese Form der Aufladung auch unter dem Namen „Komfort-Aufladung“. Das klingt möglicherweise dynamischer als eine schnöde automatische Aufladung – gemeint ist aber das Selbe. Komfortaufladung findet man beispielsweise bei Maxxim oder den Discotel Prepaidkarten. Bei den anderen Prepaid Discountern wie Congstar, ALDI oder Callya ist eher von der automatischen Aufladung die Rede. Überblick dazu: Prepaid Guthaben automatisch aufladen

Wie funktioniert die Automatische Aufladung?

Sobald Konto- oder Kreditkartendaten hinterlegt sind, bieten die meisten Prepaidanbieter die Möglichkeit an, das Guthaben automatisch aufladen zu lassen. Die Abrechnung der Aufladung erfolgt dann per Bankeinzug oder über die Kreditkarte. Für die automatische Aufladung ist es daher unumgängliche diese Daten dem Anbieter zu übermitteln. Wer dies nicht möchte kann diese Aufladeform leider nicht nutzen.

Derzeit wird zwischen zwei Formen von automatischen Aufladungen unterschieden:

Aufladung bei Unterschreitung von einem Mindestbetrag – Wer sicher gehen will, dass er niemals ganz ohne Guthaben auskommen muss, kann eine automatische Aufladung einrichten, die das Guthaben automatisch immer dann auflädt, sobald das Restguthaben unter einen bestimmten Betrag sinkt. Manche Anbieter setzen diesen Betrag selbst fest (meistens liegt er dann zwischen zwei und vier Euro), bei vielen ist es aber möglich, die Mindestgrenze selbst zu bestimmen. Im besten Fall kann man dann ganz frei bestimmen, bei welchem Restbetrag wieviel Euro nachgeladen werden sollen; dies bietet zum Beispiel blau.de. Vodafone schreibt dagegen im Kleingedruckten:

Falls Ihr Guthaben unter 5 Euro fällt oder nicht für den monatlichen Basispreis Ihres Tarifs reicht, buchen wir automatisch 15, 25 oder 50 Euro auf Ihr CallYa-Konto – auch wenn Sie im Ausland sind. Den Betrag legen Sie fest. Sie bekommen zur Info eine SMS. „ Fertig! Das Geld können Sie sofort

Regelmäßige Aufladung – Es kann aber auch eine automatische Aufladung eingerichtet werden, die jeden Monat einen festgelegten Betrag auf das Guthaben dazu bucht. Wie hoch dieser Betrag ist, unterscheidet sich je nach Anbieter. Im Normalfall kann man aus verschiedenen Beträgen wählen oder sogar einen eigenen Betrag angeben. Diese Option eignet sich zum Beispiel für jeden, der jeden Monat einen ähnlichen Guthabenverbrauch hat, oder auch für Eltern, die einen Teil des Taschengelds für ihre Kinder direkt aufs Handy buchen lassen wollen. Bei der Telekom heißt es dazu:

Bequeme automatische Aufladung – Sie bestimmen wann, wie, wieviel. Wählen Sie aus:

  • Aufladung an einem von Ihnen gewählten Tag im Monat (z. B. an jedem 07.)

Account mit wenigen Klicks einrichten, Einstellungen und Aufladerhythmus können Sie jederzeit mit der praktischen App ändern. Nach jeder erfolgten Aufladung erhalten Sie eine Bestätigung Ihrer Aufladung per E-Mail.

Daneben gibt es auch nach Anbieter (beispielsweise die MagentaMobil Prepaidkarte der Telekom) bei denen man auch Aufladen lassen kann, wenn das Guthaben für die Buchung einer Option nicht reicht. Diese Variante ist aber eher die Ausnahme.

Eine automatische Aufladung ist in der Regel kostenfrei, sie kann online im privaten Kundenbereich des Anbieters bequem gebucht oder wieder abbestellt werden. Eine Kündigungsfrist oder Ähnliches gibt es dabei nicht zu beachten.

Was sollte man bei der automatischen Aufladung beachten?

Die automatische Aufladung hebelt zu einem gewissen Teil die Kostenkontrolle aus, die man bei Prepaid gewohnt ist – vor allem, wenn man sich für die automatische Aufladung bei Unterschreitung eines Betrages entscheidet. In diesem Fällen telefoniert oder surft man einfach weiter, weil das Guthaben nie aufgebraucht ist sondern immer wieder gebucht wird.

Ein anderes Problem kann auftreten, wenn man eine Option gebucht hat, die aber teurer ist als der Mindestbetrag. Diese kann dann unter Umständen weg fallen, weil man zwar noch mehr Guthaben als den Mindestbetrag hat, und damit keine Aufladung durchgeführt wird, das Guthaben aber zu niedrig ist um die Option zu verlängern. Das kann zu Mehrkosten führen. Die Verbraucherzentrale NRW schrieb zu einem solchen Fall:

Der Grund: Befindet sich das Prepaid-Guthaben zwischen fünf und 7,98 Euro, kann der Paketpreis nicht abgebucht werden. Es erfolgt auch keine automatische Aufladung , weil das Guthaben nicht unter fünf Euro gesunken ist. Die Flatrate kann somit nicht mehr gebucht werden.

Wer denkt, dass er in diesem Fall weiterhin Flatrate-Kunde bleiben wird, irrt gewaltig. Denn Aldi beendet nach Ablauf des Monats einfach die 300-Flatrate.

Telefoniert, gesimst und gesurft wird in der Folge zu den Konditionen des rund zehnmal teureren Basistarifs. Nutzer, die ihre Flatrate voll ausnutzen, zahlen dann statt 7,99 Euro fast 100 Euro. Wer gar ungebremst weiter surft und etwa mobil datenhungrige Filme schaut, muss das Mehrfache berappen

Auch wenn solche Fälle natürlich die Ausnahme sind: man sollte auch bei der automatischen Aufladung von Guthaben den Kontostand und vor allem die Aufladungen weiter im Auge behalten. Das spart eventuell nachträglichen Ärger.

Prepaid Guthaben Gültigkeit – Die Übersicht nach Anbietern und Netzen

Die nachfolgende Liste der Prepaid Anbieter mit ihrem Umgang mit inaktiven Simkarten ist nicht vollständig und umfasst nicht alle Anbieter. Wir haben aber versucht, die wichtigsten Prepaid Sim zu erfassen. Nachfragen und Hinweise dazu gerne in den Kommentaren.

  • Telekom (MagentaMobil Prepaid): Die Sim ist 23 Monate ohne Aufladung nutzbar, danach wird sie von der Telekom gekündigt, kann aber dann noch eine Monat reaktiviert/genutzt werden. Faktisch hat man also 24 Monate Laufzeit für die Telekom Prepaid Sim.
  • Vodafone (Callya Prepaid Karte): Die Sim kann bereits nach 2 Monaten ohne Nutzung gekündigt werden. Vodafone schreibt selbst zu dieser recht kurzen Frist: „Wenn Du Deine Prepaid-Karte länger als 90 Tage nicht nutzt, können wir Deinen CallYa-Vertrag kündigen. Du bekommst dazu eine SMS von uns. Möchtest Du Deine CallYa-Karte behalten? Dann hast Du nun 4 Wochen Zeit, der Kündigung zu widersprechen. Wie das geht, liest Du in der SMS.“
  • O2 (O2 Prepaid Sim): Die O2 Freikarte muss alle 6 Monate mit neuem Guthaben aufgeladen werden. O2 schreibt selbst in den FAQ zur Simkarte: „Achte darauf, dein Guthaben spätestens alle sechs Monate aufzuladen, da ansonsten der Anspruch auf die Rufnummer verfällt.“
  • Congstar (ebenso Nettokom und jamobil) : Congstar hat eine recht lange Frist für das Guthaben und es reicht eine Aufladung, um diese Frei neu zu starten. Generell müssen die Congstar Prepaid Sim (und nur diese) alle 15 Monate einmalig aufgeladen werden und sind dann für weitere 15 Monate gültig. Wer einmal im Jahr die Handykarten nachlädt (der Betrag ist dabei egal) ist daher auf der sicheren Seite.
  • Kaufland Mobil: Kaufland mobil gibt keine Frist an, in der man das Guthaben nutzen oder nachladen muss, sondern schreibt nur, dass das aufgeladene Guthaben unbefristet gültig ist. Im D1 Netz wäre der Discounter damit eine echte Ausnahme, getestet haben wir es bisher noch nicht.
  • EDEKA Smart: Die Marke scheint das Congstar System zu nutzen, denn es gelten die gleichen Regeln für die Gültigkeit von Prepaid Guthaben: „Nach 12 Monaten ohne eine Aufladung wird die EDEKA smart-Karte in eine dreimonatige passive Erreichbarkeitsphase umgeschaltet. Nach Ablauf dieser letzten Phase, also nach insgesamt 15 Monaten ohne Aufladen von Kartenguthaben wird die Karte unwiderruflich deaktiviert.
  • LIDL Connect: LIDL Connect kündigt die Prepaid Sim nach 12 Monaten ohne Aufladung. In den FAQ des Prepaid Discounter heißt es kurz und knapp: „Deine Lidl Connect SIM-Karte ist 12 Monate ab Aufladung gültig. Im 13. Monat kannst du nur noch angerufen werden. Lädst du deine SIM-Karte im 13. Monat nicht auf, wird sie deaktiviert.
  • Otelo Prepaid: Otelo arbeitet mit dem gleichen System wie LIDL Connect. Das Guthaben ist an sich unbegrenzt gültig, aber die Simkarte wir gekündigt, wenn man sie 12 Monate nicht aufgeladen hat.
  • FYVE Prepaid: FYVE macht es noch etwas komplexer und fordert innerhalb von 12 Monaten entweder eine Aufladung von neuem Prepaid Guthaben oder ein kostenpflichtiges Gespräch. SMS (auch wenn sie kostenpflichtig sind) zählen nicht. Fehlen diese Voraussetzungen wird die Sim Karte gekündigt.
  • Netzclub: Netzclub macht selbst in den FAQ keine Angaben dazu, wie lange Sim und und Guthaben gültig sind. Mit der *102# kann man aber Abfragen, wie lange das Guthaben noch aktiv ist und hier berichten viele Nutzer von bis zu 8 Jahren. Netzclub scheint also ein Anbieter zu sein, der mit am längsten Guthaben nutzbar hält. Mehr dazu: Dieses Prepaid Guthaben verfällt nicht | Netzclub Sim
  • ALDI Talk: ALDI macht die Dauer der Gültigkeit von Guthaben davon abhängig, wie viel Guthaben man nachlädt. 5 Euro sind 4 Monate gültig, 15 Euro 12 Monate und 30 Euro 24 Monate. Nach Ablauf dieser Zeit kann man noch 2 Monate Anrufe entgegen nehmen, danach werden die Sim abgeschaltet.
  • Free Prepaid / Discotel / Smartmobil Prepaid: Die drei Prepaid Marken nutzen an sich das gleiche System und setzen daher auch auf gleiche Fristen: keine. Discotel schreibt selbst zur Gültigkeit von Guthaben (und das gilt auch für die anderen Anbieter): „Das aufgeladene Guthaben muss bei discoTEL nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraums abtelefoniert werden, denn es ist unbegrenzt gültig.“
  • Tchibo Mobil: Das Guthaben von Tchibo ist laut Abfrage sehr lange gültig. Allerdings kündigt der Discounter aktiv, wenn die Simkarte 12 Monate lange nicht aktiv genutzt wurde. Was als aktive Nutzung gilt, wird leider nicht mitgeteilt, aber kostenpflichtige Verbindungen oder eine Aufladung gehören sicher dazu.
  • Fonic / Fonic Mobile: Fonic schreibt in den FAQ, das Guthaben unbegrenzt gültig ist. Dort heißt es „Ihr Guthaben bei FONIC ist unbegrenzt gültig„. Allerdings gibt es auch Hinweise, dass Fonic ab und an inaktive Simkarten kündigt – so wirklich unbegrenzt kann man also die Handykarten dann doch nicht nutzen.
Anklicken zum Bewerten
[Total: 1 Average: 4]

Schreibe einen Kommentar