So unterschiedlich sind die Internetoptionen und Datenflat bei Prepaid-Anbietern – Viele Prepaid-Anbieter geben ihren Kunden mittlerweile die Option, verschiedene Flatrates zu buchen. So können nahezu alle Prepaid-Kunden heute auch eine Internetflatrate mit inklusivem Datenvolumen buchen. Wie bei jeder Internetflatrate liegt auch hier der Unterschied bei der Größe des Datenvolumens und der Geschwindigkeit, mit der die Daten versendet werden. Einige Tarife bieten den Kunden sogar schon LTE und stehen den normalen Tarifen damit in nichts nach. Die Geschwindigkeit der SIM-Karten kann zwischen 7 MBit/s und 500 MBit/s variieren. Auch bei den Datenmengen ist die Spannweite genauso groß. Hier gibt es alles von 100 MB bis zu 20 GB und in Ausnahmefällen auch unbegrenztes Prepaid Datenvolumen.
Die gute Nachricht dabei: die Datentarifen und Internet-Flat wurden bei den meisten Prepaid Anbietern mittlerweile auch aufgerüstet und an die aktuellen Bedürfnisse der Nutzer angepasst. Das bedeutet konkret, es gibt bei allen Anbieter mittlerweile 4G Zugang zum LTE Netz des jeweiligen Netzbetreibers, die Datenvolumen wurden aufgestockt und moderne Prepaid WLAN Router haben die bisherigen Surfstick abgelöst. Passende Hardware findet man beispielsweise beim ALDI Hotspot oder dem WLAN Router von LIDL Connect. Prepaid Internet ist also nach wie vor eine gute Alternative zu den Datentarifen der großen Anbieter und vor allem für Nutzer, die weniger Datenvolumen brauchen oder eher unregelmäßig surfen, eine gute Alternative.
200 bis MB Datenvolumen gibt es zum Beispiel bei Congstar und Klarmobil schon für 2 bis Euro monatlich. Die Buchung dieser Tarife ist flexibel und hat nur eine Laufzeit von 30 Tagen. Bei beiden Anbietern können Kunden den Tarif zum Ende der Laufzeit hin kündigen. Die Prepaid-Tarife von Congstar verfügen über eine Datengeschwindigkeit von bis zu 21 MBit/s an. bei Klarmobil können Kunden hingegen nur mit 7 MBit/s surfen. Die einzige Option, die noch billiger ist, gibt es bei Netzclub. Dieser Anbieter bietet 100 MB kostenfrei gegen Werbung an. Anstatt zu einen Preis zu zahlen, bekommen hier Kunden Werbung auf das Handy.
Im Gigabyte Bereich bieten die meisten Prepaid-Anbieter entweder 1 GB oder 3 GB an. Dabei gibt es bestimmt genügend Kunden, die auch an 2 GB interessiert sind. Diesen bleibt dann nichts anderes übrig als eine teurere Option zu nehmen als nötig, oder mit weniger Datenvolumen zu leben. Nur ganz wenige haben einen Zwischenschritt von 2 GB im Angebot. Doch es gibt diese Anbieter. Wer also der Meinung ist, wirklich nicht mehr als 2 GB zu verbrauchen, könnte bei Discotel oder Aldi Talk fündig werden. Discotel bietet für 12,95 Euro im Monat 2 GB und zusätzlich 700 Freieinheiten für SMS und Telefonie. Aldi hat die Flat L im Angebot. Hier bekommen Kunden für 9,99 Euro im Monat 2,5 GB Datenvolumen. Beide Optionen stellen eine Geschwindigkeit von bis zu 21,6 MBit/s im LTE-Netz bereit.
5G nur als Ausnahme bei wenigen Anbietern
Die größten Unterschied im Bereich der Prepaid Datenflat gibt es beim Thema 5G Technik. Bisher bieten generell nur zwei Betreiben 5G als Prepaid Tarif an und das sind die Telekom und Vodafone. Dies gilt auch im Datenbereich: auch die Datenangebote beider Unternehmen sind mittlerweile für 5G freigeschaltet (teilweise allerdings gegen Aufpreis). Wer mit 5G Speed surfen will, hat also bei den Prepaid Angeboten bisher kaum Auswahl und dazu benötigt man neben dem Netzausbau mit 5G auch noch passende Hardware. Die 5G Router sind allerdings bisher noch vergleichsweise teuer.
Prepaid nichts für Menschen, die sehr viel Datenvolumen wollen
Es gibt jedoch auch Tarife, die deutlich mehr Datenvolumen enthalten. Während es bei normalen Anbietern, die mit Verträgen arbeiten, noch sehr viel Auswahl im Bereich von 5 GB gibt, lässt die Vielfalt bei den Prepaid-Karten hier schon nach. Das liegt daran, dass die meisten Kunden von Prepaid-Karten nur Nutzer sind, die ihr Handy wenig nutzen und kleine Rechnungen wollen. Große Datenmengen im Prepaid-Bereich sind also weniger gefragt. Trotzdem gibt es einige Anbieter, die ihren Kunden diese Option offen lassen. Die billigste Möglichkeit für 5 GB Datenvolumen bietet hier die Prepaidkarte von Aldi Talk zusammen mit der Flat XL. Der Kunde zahlt hier 14,99 Euro pro Monat und kann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 21,6 MBit/s im LTE-Netz von O2 surfen. Für 5 Euro Aufpreis gibt es bei Aldi Talk sogar eine Prepaid All-Net-Flat mit 5 GB Datenvolumen, welche auch noch eine Telefonie- und SMS-Flat enthält.
Versucht man es noch eine Stufe höher mit 10 GB, dann sieht die Auswahl sehr schlecht aus. Hier gibt es lediglich 2 Anbieter, Lebara und Ortel. Aufgrund der mangelnden Konkurrenz sind diese Optionen auch nicht sonderlich günstig. Beide Anbieter verlangen für 10 GB Datenvolumen 29,95 Euro für 28 Tage. Auch die Geschwindigkeit beträgt bei beiden 21,6 MBit/s. Der einzige Unterschied besteht hier beim Netz. Während Ortel LTE anbietet, nutzt Lebara nur das normale 3G-Netz.
LTE oder kein LTE – So schnell sind die Prepaid-Tarife
UPDATE Mit der Abschaltung der 3G Netz haben alle Anbieter ihre Tarife auf 4G/LTE umgestellt. Man kann im Datenbereich also inzwischen auch die 4G Netz kostenfrei mit nutzen. Allerdings gibt es immer noch alte Hardware, die nur 3G kann. Im Zweifel benötigt man also einen neuen Surfstick oder Router. Die nachfolgenden Hinweise sind daher nur noch in Teilen aktuell.
Die schnellsten Internetflatrates bekommt man als Prepaid-Kunde bei Vodafone. Die Prepaid-Tarife von Vodafone heißen Callya und kommen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 500 MBit/s daher. Das ist schneller als andere die meisten normalen Tarife bei jedem anderen Anbieter. Vodafone hat damit zur Zeit die höchste Geschwindigkeit beim mobilen Surfen. Das Datenvolumen von Vodafone erstreckt sich zwischen 150 MB und 4 GB. Die 4 GB kosten Kunden dann aber auch 29,99 Euro. Man muss diesen Betrag also jeden Monat wieder als Guthaben aufladen. Bemerkenswert ist hier, dass die kleine 150 MB Flatrate auch nur 2,99 Euro kostet. Damit hat sie sogar das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis wie die vorhin angesprochenen Optionen von Congstar und Klarmobil, da die Geschwindigkeit viel höher ist. Man sollte bezüglich der Datengeschwindigkeit jedoch nicht zu optimistisch sein. Denn die 500 MBit/s werden nur erreicht, wenn der Ausbaustand vor Ort passend ist und die Bedingungen optimal sind. Vodafone weist darauf im Kleingedruckten hin:
In Deinem Tarif kannst Du im Inland von der neuen 5G Netz-Technologie profitieren. An anderen Standorten surfst Du wie gewohnt mit der für Dich maximal verfügbaren Geschwindigkeit (4G|LTE Max). Wenn Du in einem 5G-erschlossenen Gebiet bist, kannst Du dort auch im 5G-Netz surfen. 5G-Stationen sind bereits in 2700 Städten und Gemeinden verfügbar (Stand Januar 2022). Wir bauen 5G schrittweise aus. Um das 5G-Netz nutzen zu können, benötigst Du ein 5G-fähiges Endgerät. An anderen Standorten surfst Du wie gewohnt mit der für Dich maximal verfügbaren Geschwindigkeit: 4G|LTE Max: Geschätzte maximale und beworbene Bandbreiten im Vodafone-Netz: Bis zu 500 Mbit/s im Download und bis zu 100 Mbit/s im Upload. Durchschnitt laut CHIP Test-Ausgabe 01/2022: 108,59 Mbit/s im Download und 51,15 Mbit/s im Upload. Deine individuelle Bandbreite hängt unter anderem von Deinem Standort und der Anzahl gleichzeitiger Nutzer in Deiner Funkzelle ab. Dein eingesetztes Gerät muss außerdem die technischen Voraussetzungen haben, diese Bandbreiten zu unterstützen. Die Maximalwerte sind unter optimalen Bedingungen und derzeit an einzelnen Standorten in Deutschland verfügbar. 4G|LTE mit einer Geschwindigkeit von bis zu 500 Mbit/s im Download und bis zu 100 Mbit/s im Upload steht derzeit in über 1470 Städten und Gemeinden, eine Upload-Geschwindigkeit von bis zu 100 Mbit/s sogar in über 4.900 Städten und Gemeinden zur Verfügung (Stand Januar 2022).
Außerdem muss das Smartphone auch für diese Geschwindigkeit geeignet sein. Die wenigsten Smartphones, die aktuell genutzt werden, können dies Geschwindigkeit überhaupt ausnutzen. Lediglich die Geräte des letzten Jahres, die in der höheren Preisklasse liegen, können mit 500 MBit/s surfen.
Welche Anbieter LTE zur Verfügung stellen ist sehr unterschiedlich. In den D-Netzen haben lediglich die Prepaid Karten,die direkt von Telekom oder Vodafone sind, LTE. Die Telekom bietet eine Geschwindigkeit von bis zu 300 MBit/s an und bei Vodafone schafft es die Geschwindigkeit auf bis zu 225 MBit/s. Alle anderen Anbieter, die die D-Netze nutzen, müssen auf LTE verzichten. Im Netz von O2 ist das ganze noch unterschiedlicher. Hier gibt es einige, die LTE gar nicht anbieten und einige, die es fest im Tarif haben. Eine dritte Anbietergruppe lässt den Kunden entscheiden, ob er gerne LTE hätte und bietet LTE so als Tarifoption an.
LTE hat jedoch tatsächlich Vorteile beim Surfen. Die Reaktionszeiten der Verbindung sind im LTE-Netz höher und meistens ist der Netzausbau auch besser. Außerdem gibt es zur Zeit noch weniger Nutzer im LTE-Netz. Das Netz ist also nicht ganz so überlastet wie das herkömmliche 3G-Netz. So teilt man sich die bestehenden Funkzellen noch mit weniger Nutzern. Wie lange das LTE-Netz jedoch das weniger belastetet bleibt, kann man nicht sagen.
Ich schreibe bereits seit 2006 rund um die Themen Prepaid, Mobilfunk und Kommunikation und begleite die Entwicklungen auf dem Markt seit dieser Zeit intensiv und durchaus auch kritisch. Das Internet hat in diesem Segment viel verändert und ist zu einer wichtigen Informationsquellen geworden, die vielfach die Mobilfunk-Fachgeschäfte abgelöst hat. Sollte es Fragen oder Anmerkungen zum Artikel geben – gerne in den Kommentaren oder auch direkt in den soazialen Netzwerken. Mehr zu mir: Wer schreibt hier?