Mindestumsatz, Administrationsgebühr oder Geringnutzungsgebühren bei Prepaid Karten

Mindestumsatz, Administrationsgebühr oder Geringnutzungsgebühren bei Prepaid Karten – Die Gebühr hat viele Namen: als Mindestumsatz, Administrationsgebühr oder Geringnutzungsgebühren finden sich bei immer mehr Anbietern Kosten, die entstehen wenn die Karte längere Zeit nicht aktiv genutzt wird. Je nach Anbieter können das zwei Monate ohne Nutzung sein oder mehrere Monate mit zu geringer Nutzung – dann wird eine zusätzliche Gebühr fällig von 1,00 bis 1,79 Euro. Man findet diese Kosten in erster Linie bei D1-Prepaid Sim und den Vodafone Angeboten. Im O2 Netz waren sie nie verbreitet. In den letzten Jahren sind Tarife mit solchen Gebühren dazu immer mehr verschwunden. Heute findet man solche Zusatzgebühren oft nur noch in Alttarifen oder versteckt über kurze Laufzeiten (mehr dazu beim Thema ALDI Talk).

HINWEIS: Der Trend geht mittlerweile eher zu Prepaid Allnet Flat. Bei diesen Angeboten spielt Mindestumsatz und Co. keine Rolle mehr, da man ohnehin immer einen festen Betrag pro Monat (bzw. 4 Wochen Abrechnung) zahlt.

Mindestumsatz bei ALDI Talk

Ein spannendes Urteil beim Thema Mindestumsatz gibt es vom LG Essen. Dort hat man die aktuellen Prepaid Tarife von ALDI so eingestuft, dass diese doch einen Mindestumsatz haben, weil man sie immer wieder Aufladen muss, damit sie aktiv bleiben. Das entspricht, so die Auffassung der Richter, einem Mindestumsatz.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband schreibt dazu:

Die Medion AG darf für den Prepaid-Basistarif der Marke Alditalk nicht mehr damit werben, dass kein Mindestumsatz erforderlich sei. Das hat das Landgericht Essen in einem noch nicht rechtskräftigen Urteil entschieden. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hatte kritisiert, die Werbeaussage treffe nicht zu und sei daher irreführend. …

Die Medion AG wirbt im Internet für den „Basis-Prepaid-Tarif“von Alditalk mit der Behauptung „Kein Mindestumsatz“.  Dieser Tarif ist dadurch gekennzeichnet, dass nach Aktivierung der SIM-Karte das Startguthaben zunächst nur innerhalb eines Aktivitätszeitfensters von zwölf Monaten genutzt werden kann. Nach Ablauf des Zeitfensters sind Verbraucher:innen noch zwei Monate auf dem Handy erreichbar. Danach wird ihre SIM-Karte deaktiviert. Um weiter telefonieren zu können und erreichbar zu bleiben, müssen sie ihr Aktivitätszeitfenster verlängern, indem sie immer wieder neues Guthaben aufladen. Zahlen sie zum Beispiel den Mindestaufladebetrag von fünf Euro, verlängert sich das Zeitfenster um vier Monate. Danach ist eine erneute Aufladung nötig.

Hintergrund ist das Zeitfenster bei ALDI Talk, in dem das Guthaben genutzt werden kann (Wie lange ist Prepaid gültig?). Das gibt es auch bei anderen Anbietern, aber nur ALDI hatte aktiv damit geworben, dass es keinen Mindestumsatz gibt. Generell kommt kein Anbieter auf dem Markt ohne Kündigung der Sim beim Inaktivität aus. Mehr dazu: Prepaid ohne Verfall und mit langer Laufzeit

Geringnutzungsgebühr kaum noch verbreitet

Allerdings findet man diese Form der Gebühr in den letzten Jahren immer weniger. Es gibt zwar noch viele ältere Simkarten auf dem Markt, die damit ausgestattet sind, bei den neuen Handykarten im Prepaid Bereich ist eine zusätzliche Gebühr aber höchst selten. Derzeit dürfte die Simkarte von Debitel Light die einzige Prepaid Sim sein, die derzeit noch mit einer solche versteckten Gebühr arbeitet. Im Kleingedruckten findet man den Hinweis:

Es fällt eine monatliche Grundgebühr von 1,- Euro ab dem 4. Vertragsmonat an. Diese Gebühr entfällt, sofern der Rechnungsbetrag innerhalb von 3 Monaten über 6,- Euro liegt. Die Prüfung und Berechnung erfolgt jeden Monat neu für die dem Monat vorangegangenen 3 Monate.

Update: man bekommt Aktionsweise auch noch den Freenet Mobil 8 Cent Tarif mit einer Gebühr dieser Art. Dieser Tarif ist aber keine Prepaid Sim. Dennoch sollte man diese Gebühr im Hinterkopf behalten. Mittlerweile wurde Debitel Light auch eingestellt, das Modell scheint sich also nicht durchgesetzt zu haben.

Eingeführt hat diese Art von Gebühr Callmobile, hier gab es schon von Anfang an diese Administrationsgebühr wenn die Karte in den letzten 3 Monaten zu wenig (weniger als 6 Euro) genutzt wurde. Simply zog im letzten Jahr nach und Klarmobil hat diese Gebühr im Laufe des Jahres 2009 eingeführt. Ab September gab es dann auch bei den hauseigenen Eplus-Prepaid Karten eine solche Gebühr.

Mittlerweile gibt es bei Callmobile keine Prepaid Tarife mehr, Eplus hat inzwischen auch das Angebot eingestellt und das Netz mit O2 zusammen gelegt und nur Simply bietet noch 8 Cent Tarife (auch als Prepaid an). Von dieser Form der Gebühr hat man sich aber dennoch getrennt, die aktuellen 8 Cent Simkarten bei Simply kommen komplett ohne diese Form der Gebühr aus.

TIPP: Wer sicher gehen will, dass die Prepaid Sim keine Administrationsgebühr oder einen Mindestumsatz hat, sollte zu Prepaid Freikarten greifen. Alle Anbieter haben keine Gebühren dieser Art (um eine gewisse Laufzeit kommt man aber dennoch nicht herum).

Hintergrund

Offiziell dienen derartige Gebühren dazu die Verwaltungskosten für die Prepaid Karten zu decken. Auch wenn diese nicht genutzt werden entstehen für die Verwaltung der Kundendaten und die Bereitstellung des Service den Unternehmen kosten. Diese sollen über die Administrationsgebühr gedeckt werden. Inoffiziell sind derartige Gebühren aber auch ein Mittel um die eigenen Kunden zu Aktivität zu zwingen bzw. Kunden abzuschrecken die nur Schubladen-Karten wollen. Letztere suchen dann eher Anbieter ohne derartige Gebühren – so bekommen Unternehmen mit derartigen Gebühren die attraktiveren Kunden ab. Callmobile arbeitet damit nun schon seit mehreren Jahren erfolgreich am deutschen Markt.

Prinzipiell gibt es an diesem System auch nichts auszusetzen – unter der Voraussetzung das die Gebühren fair kommuniziert werden. Leider findet man diese Gebühr (wie beispielsweise bei Debitel Light) aber oft nur im Kleingedruckten und dann kann man diese zusätzlichen Kosten leicht übersehen. Allerdings haben Prepaidkarten natürlich nur eine kurze Laufzeit – wer also diese Form der Kosten nicht möchte, kann auch recht schnell wieder wechseln.

Die Grundgebühr bei Handytarife und Prepaidkarten

Im Gegensatz zu den oben genannten Gebühren hat die Grundgebühr meistens eine Gegenleistung. Man zahlt also monatlich einen Betrag und kann dafür kostenlose Gespräche, SMS oder Datenverbindungen nutzen. Derzeit arbeitet nur die Prepaid Karte der Telekom mit einer festen Grundgebühr ansonsten gibt es bei allen anderen Prepaid Sim auf dem deutschen Markt auch einen Grundtarif, der ohne monatliche Grundgebühr auskommt.

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6 Gedanken zu „Mindestumsatz, Administrationsgebühr oder Geringnutzungsgebühren bei Prepaid Karten“

  1. frage werden auf lange sicht alle anbiter wie z.b 02,t-mobile,und so weiter eine geringnutzungsgebür einführen ich finde es eine frechheit sozialschwache damit abzuzocken danke

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