Prepaidkarte soll deaktiviert werden – was kann man tun?

Prepaidkarte soll deaktiviert werden – was kann man tun? – Die meisten Prepaid-Anbieter auf dem deutschen Markt deaktivieren die Prepaidkarten nach einer gewissen Zeitspanne ohne Aktivität. Die Art der Aktivität, die gefordert wird, ist dabei verschieden – es gibt Anbieter, bei denen reicht eine Aufladung, andere Discountern fordern kostenpflichtige Verbindungen. In der Regel ist es aber bei allen Anbieter so, dass nach 12 bis 13 Monaten ohne Aktivität eine Karte inaktiviert wird. Anbieter, bei denen die Karte nicht nach einiger Zeit deaktiviert wird, sucht man leider oft vergeblich. An der Stelle nützt es auch wenig, dass Prepaid oft keine Grundgebühr hat und daher keine Kosten verursacht: wenn die Sim gekündigt ist, wenn man sie braucht, ist das nicht nützlich.

Dazu wird oft nur sehr schlecht kommuniziert, wann genau Karten abgeschaltet werden. Die Regelungen sind dazu oft komplex. Im Vodafone Forum heißt es zur Callya Prepaidkarte:

Seit 2006 ist die CallYa-Karte unbefristet gültig. Der CallYa-Vertrag endet erst, wenn er von Dir oder Vodafone D2 gekündigt wird. Die Kündigungsfrist beträgt einen Monat. Erfolgt innerhalb der Kündigungsfrist keine erneute Aufladung, dann wird die CallYa-Karte gesperrt. Nach weiteren  90 Tagen verfällt die CallYa-Karte.

Solange Du mit Deiner CallYa-Karte telefonierst, im Vodafone live!-Portal surfst, eine SMS oder MMS schreibst, bleibt Dein CallYa-Vertrag ungekündigt.

Congstar ist an der Stelle wesentlich unbestimmter und schreibt nur:

Ihre congstar Prepaid SIM-Karte und das aufgeladene Guthaben sind unbefristet gültig. Das Vertragsverhältnis zwischen Ihnen und congstar wird auf unbestimmte Zeit geschlossen. Es endet erst, wenn es von Ihnen oder congstar gekündigt wird.
congstar kann Ihr Vertragsverhältnis schriftlich oder per SMS kündigen. congstar macht davon z.B. Gebrauch, wenn Sie Ihre congstar Prepaid-SIM-Karte längere Zeit nicht nutzen oder aufladen. Unter Nutzung Ihrer Prepaid-SIM-Karte verstehen wir neben abgehender Telefonie, den SMS- oder MMS-Versand, das Surfen im mobilen Internet oder das Buchen von Tarifoptionen.

Wer die Karte längere Zeit nicht benutzt, sollte sich auf jeden Fall informieren, welche Regelungen beim eigenen Anbieter gelten. Sonst kann es passieren, dass die Simkarte plötzlich als inaktiv angezeigt wird und man sie nicht mehr nutzen kann. Wir haben in diesem Artikel einige Möglichkeiten aufgezeigt, wie man diesem Problem vorbeugen kann und auch, was es zu tun gilt, wenn die Karte inaktiv ist.

Generell gilt: wer weiß, dass er das Aufladen nicht regelmäßig durchführen kann, sollte auf Prepaid ohne Laufzeit setzen. Mittlerweile gibt es einige wenige Discounter, die keine Laufzeit und keine Kartengültigkeit haben, diese sollte man nutzen.

Inhaltsüberblick

Prepaidkarte am Leben erhalten

Viele Anbieter verschicken vor der Deaktivierung der Karten eine Warnung an die Kunden. Sehr oft kommt diese Warnung per SMS, die Telekom beispielsweise schreibt ihre Kunden aber auch per Post an. In den Benachrichtigungen ist angegeben, wann die Karte deaktiviert wird und auch, was der Kunde tun muss um die Karte weiterhin nutzen zu können. In der Regel wird eine Aufladung oder eine kostenpflichtige Nutzung gefordert. Allerdings ist die Warnung per SMS oft ein Problem, denn wer die Simkarte nicht mehr aktiv nutzt, liest in der Regel auch keine SMS, die ankommen. Daher übersehen viele Nutzer die SMS bzw. lesen sie erst, wenn es vielleicht schon fast zu spät ist. Wurde die Karte gänzlich deaktiviert, kann man die SMS ohnehin nicht mehr abrufen. Die Warnung ist dann zwar nett gemeint, lief aber ins Leere.

Wer solche Benachrichtigungen vermeiden will, sollte in den AGB des eigenen Anbieters nachlesen, unter welchen Umständen eine Karte deaktiviert wird. Oft reicht bereits ein Dauerauftrag, der einmal jährlich einen kleinen Betrag auf die Karte lädt, um die Karte aktiv zu halten.

HINWEIS: Die Regelungen zur Abschaltung der Sim sind sehr unterschiedlich geregelt. Die Zeiträume unterscheiden sich je nach Anbieter und auch nach Netz. D1 Prepaid Sim haben also andere Laufzeiten als O2 Karten oder Vodafone Prepaid Tarife – das sollte man bei einem Wechsel beachten.

Prepaidkarten wieder reaktivieren

Falls die Karte bereits durch den Anbieter deaktiviert wurde, reichen Aufladungen in der Regel nicht mehr aus und eine Nutzung ist nicht mehr möglich.

Einziger Weg, so eine inaktive Karte wieder nutzbar zu machen, ist dann der Kundenservice des Anbieters. Ein Anruf reicht in der Regel um zu erfahren, wie man die Karte wieder aktivieren kann. Oft wird die Karte nach einem solchen Anruf auch direkt wieder freigeschaltet. Allerdings sollte man beachten, dass dieser Weg nicht unbegrenzt lange möglich ist. Wenn die Karte so lange inaktiv war, dass die Rufnummer beispielsweise bereits wieder vergeben wurde, lässt sie sich auch über den Kundenservice nicht mehr aktivieren. Man sollte sich daher bei einer inaktiven Simkarte so schnell wie möglich an den Anbieter wenden und klären, warum die Karte deaktiviert wurde.

Ist die Karte bereits zu lange inaktiv, kann sie auch durch den Support nicht mehr erneut aktiviert werden. Oft ist in diesen Fällen die Rufnummer auch bereits an andere Teilnehmer vergeben. In diesem Fall kann man die Karte nicht mehr aktivieren und die Kündigung durch den Anbieter bleibt bestehen. Man hat aber auch in solchen Fällen ein Anrecht darauf, dass noch vorhandenes Guthaben ausgezahlt wird.

Darf der Anbieter die Sim einfach so kündigen?

Grundsätzlich gilt: Prepaid-Karten können von Anbietern nicht einfach so deaktiviert oder gekündigt werden. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, in denen dies zulässig ist.

Mögliche Gründe für die Deaktivierung oder Kündigung einer Prepaid-Karte:

  • Verstoß gegen die AGB: Wenn der Nutzer gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Anbieters verstößt, kann der Anbieter die Prepaid-Karte deaktivieren oder kündigen. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn der Nutzer die Karte für illegale Aktivitäten nutzt oder wenn er seine Rechnungen nicht bezahlt.
  • Inaktivität der Karte: Wenn die Prepaid-Karte über einen längeren Zeitraum nicht genutzt wird, kann der Anbieter sie deaktivieren. Dies ist jedoch nur zulässig, wenn der Anbieter den Nutzer vorher darüber informiert hat und dies in den AGB so vereinbart ist (was mittlerweile bei allen Prepaid Angeboten der Fall ist).
  • Sicherheitsgründe: Wenn der Anbieter Hinweise auf eine missbräuchliche Nutzung der Prepaid-Karte hat, kann er sie aus Sicherheitsgründen deaktivieren.

Wichtig: Der Anbieter muss den Nutzer vor der Deaktivierung oder Kündigung der Prepaid-Karte informieren. Dies kann per E-Mail, SMS oder Brief erfolgen. Der Nutzer muss die Möglichkeit haben, gegen die Deaktivierung oder Kündigung Widerspruch einzulegen.

Prepaid Guthaben Gültigkeit – Lange Laufzeiten verhindern Deaktivierung

Wer einen Anbieter wählt, der die Sim und das Guthaben möglichst lange aktiv hält, muss sich weniger Gedanken machen, wie man die Handykarte wieder aktiviert. Leider gibt es aber nur wenige Prepaid Marken, die wirklich eine lange Gültigkeit der Prepaid Angebote bieten. Die nachfolgende Liste der Prepaid Anbieter mit ihrem Umgang mit inaktiven Simkarten ist nicht vollständig und umfasst nicht alle Anbieter. Wir haben aber versucht, die wichtigsten Prepaid Sim zu erfassen. Nachfragen und Hinweise dazu gerne in den Kommentaren.

  • Telekom (MagentaMobil Prepaid): Die Sim ist 23 Monate ohne Aufladung nutzbar, danach wird sie von der Telekom gekündigt, kann aber dann noch eine Monat reaktiviert/genutzt werden. Faktisch hat man also 24 Monate Laufzeit für die Telekom Prepaid Sim.
  • Vodafone (Callya Prepaid Karte): Die Sim kann bereits nach 2 Monaten ohne Nutzung gekündigt werden. Vodafone schreibt selbst zu dieser recht kurzen Frist: „Wenn Du Deine Prepaid-Karte länger als 90 Tage nicht nutzt, können wir Deinen CallYa-Vertrag kündigen. Du bekommst dazu eine SMS von uns. Möchtest Du Deine CallYa-Karte behalten? Dann hast Du nun 4 Wochen Zeit, der Kündigung zu widersprechen. Wie das geht, liest Du in der SMS.“
  • O2 (O2 Prepaid Sim): Die O2 Freikarte muss alle 6 Monate mit neuem Guthaben aufgeladen werden. O2 schreibt selbst in den FAQ zur Simkarte: „Achte darauf, dein Guthaben spätestens alle sechs Monate aufzuladen, da ansonsten der Anspruch auf die Rufnummer verfällt.“
  • Congstar (ebenso Nettokom und jamobil) : Congstar hat eine recht lange Frist für das Guthaben und es reicht eine Aufladung, um diese Frei neu zu starten. Generell müssen die Congstar Prepaid Sim (und nur diese) alle 15 Monate einmalig aufgeladen werden und sind dann für weitere 15 Monate gültig. Wer einmal im Jahr die Handykarten nachlädt (der Betrag ist dabei egal) ist daher auf der sicheren Seite.
  • Kaufland Mobil: Kaufland mobil gibt keine Frist an, in der man das Guthaben nutzen oder nachladen muss, sondern schreibt nur, dass das aufgeladene Guthaben unbefristet gültig ist. Im D1 Netz wäre der Discounter damit eine echte Ausnahme, getestet haben wir es bisher noch nicht.
  • EDEKA Smart: Die Marke scheint das Congstar System zu nutzen, denn es gelten die gleichen Regeln für die Gültigkeit von Prepaid Guthaben: „Nach 12 Monaten ohne eine Aufladung wird die EDEKA smart-Karte in eine dreimonatige passive Erreichbarkeitsphase umgeschaltet. Nach Ablauf dieser letzten Phase, also nach insgesamt 15 Monaten ohne Aufladen von Kartenguthaben wird die Karte unwiderruflich deaktiviert.
  • LIDL Connect: LIDL Connect kündigt die Prepaid Sim nach 12 Monaten ohne Aufladung. In den FAQ des Prepaid Discounter heißt es kurz und knapp: „Deine Lidl Connect SIM-Karte ist 12 Monate ab Aufladung gültig. Im 13. Monat kannst du nur noch angerufen werden. Lädst du deine SIM-Karte im 13. Monat nicht auf, wird sie deaktiviert.
  • Otelo Prepaid: Otelo arbeitet mit dem gleichen System wie LIDL Connect. Das Guthaben ist an sich unbegrenzt gültig, aber die Simkarte wir gekündigt, wenn man sie 12 Monate nicht aufgeladen hat.
  • FYVE Prepaid: FYVE macht es noch etwas komplexer und fordert innerhalb von 12 Monaten entweder eine Aufladung von neuem Prepaid Guthaben oder ein kostenpflichtiges Gespräch. SMS (auch wenn sie kostenpflichtig sind) zählen nicht. Fehlen diese Voraussetzungen wird die Sim Karte gekündigt.
  • Netzclub: Netzclub macht selbst in den FAQ keine Angaben dazu, wie lange Sim und und Guthaben gültig sind. Mit der *102# kann man aber Abfragen, wie lange das Guthaben noch aktiv ist und hier berichten viele Nutzer von bis zu 8 Jahren. Netzclub scheint also ein Anbieter zu sein, der mit am längsten Guthaben nutzbar hält. Mehr dazu: Dieses Prepaid Guthaben verfällt nicht | Netzclub Sim
  • ALDI Talk: ALDI macht die Dauer der Gültigkeit von Guthaben davon abhängig, wie viel Guthaben man nachlädt. 5 Euro sind 4 Monate gültig, 15 Euro 12 Monate und 30 Euro 24 Monate. Nach Ablauf dieser Zeit kann man noch 2 Monate Anrufe entgegen nehmen, danach werden die Sim abgeschaltet.
  • Free Prepaid / Discotel / Smartmobil Prepaid: Die drei Prepaid Marken nutzen an sich das gleiche System und setzen daher auch auf gleiche Fristen: keine. Discotel schreibt selbst zur Gültigkeit von Guthaben (und das gilt auch für die anderen Anbieter): „Das aufgeladene Guthaben muss bei discoTEL nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraums abtelefoniert werden, denn es ist unbegrenzt gültig.“
  • Tchibo Mobil: Das Guthaben von Tchibo ist laut Abfrage sehr lange gültig. Allerdings kündigt der Discounter aktiv, wenn die Simkarte 12 Monate lange nicht aktiv genutzt wurde. Was als aktive Nutzung gilt, wird leider nicht mitgeteilt, aber kostenpflichtige Verbindungen oder eine Aufladung gehören sicher dazu.
  • Blau Prepaid:
  • Fonic / Fonic Mobile: Fonic schreibt in den FAQ, das Guthaben unbegrenzt gültig ist. Dort heißt es „Ihr Guthaben bei FONIC ist unbegrenzt gültig„. Allerdings gibt es auch Hinweise, dass Fonic ab und an inaktive Simkarten kündigt – so wirklich unbegrenzt kann man also die Handykarten dann doch nicht nutzen.

Video: so aktiviert man die Simkarte bei WhatsApp SIM

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