Datenautomatik – Das steckt dahinter!

Datenautomatik – Das steckt dahinter!Der Begriff „Datenautomatik“ klingt gut, fortschrittlich und verbraucherfreundlich. Vor einigen Jahren kam diese Technik auf und bis auf die Telekom gab es die Datenautomatik in allen Netzen. Mittlerweile sind Datenautomatiken bei vielen Anbieter bereits wieder verschwunden, man findet sie aber nach wie vor bei einigen Anbietern im Drillisch-Segment. In diesem Artikel wollen wir klären, was hinter eine Datenautomatik steckt und was man bei Tarifen mit dieser Technik beachten sollte.

Inhaltsüberblick

Datenautomatik im Prepaid Bereich

Die gute Nachricht: Im Prepaid Bereich gab es nie eine Datenautomatik und es sieht auch nicht so aus, als würde ein Anbieter diese Technik irgendwann einsetzen. Sowohl bei den Prepaid Allnet Flat als auch bei den Prepaid Internet Angeboten ist man daher vor diesen Automatiken sicher.

Hintergrund ist die Prepaid Konstruktion: die Automatik bucht kostenpflichtig Datenvolumen und wenn kein Guthaben auf der Sim ist, würde man damit ins Minus rutschen. Dazu haben die meisten Prepaid Sim keine Grundgebühr – eine Automatik würde dem wohl widersprechen und doch eine Art Grundgebühr beinhalten. Daher sind diese Techniken im Prepaid Bereich keine Alternative und alle Anbieter verzichten derzeit darauf.

Was verbirgt sich hinter dem Begriff?

Bei den Verbrauchern werden Smartphones immer beliebter. Ein Smartphone kann jedoch sein volles Potential erst dann entfalten, wenn es eine Verbindung zum Internet herstellen kann. Deswegen nutzt die Mehrzahl der Verbraucher ihre Smartphones in Verbindung mit einer Internet-Flatrate. Diese Bezeichnung ist jedoch im Grunde genommen irreführend, da es sich gar nicht um eine echte Flatrate handelt. Vielmehr erhalten Verbraucher zum Surfen bei allen Anbietern eine bestimmte Datenmenge pro Monat, die sie nutzen können. Diese so genannten Smartphone Tarife besitzen ein bestimmtes Kontingent an Datenvolumen und können um zusätzliche Optionen erweitert werden.

Der Umfang schwankt sehr stark von Anbieter zu Anbieter und innerhalb der verschiedenen Pakete. Oft liegt er in zwischen 50 MB bis 10 GB pro Monat. War dieses Datenvolumen aufgebraucht, drosselten die Anbieter die Geschwindigkeit so stark, dass das Surfen keinen Spaß mehr machte. Wenn das im Paket enthaltene Volumen nicht ausreichte, konnte man zusätzliches Volumen bestellen. Wie es der Name schon verrät, geschieht das bei der Datenautomatik von allein. Dem Verbraucher steht erneut ein bestimmtes Kontingent an Highspeed-Volumen zur Verfügung.

Das ist doch eine prima Sache, oder nicht?

Diese Praktik hat bei vielen Verbrauchern zu Unmut und Beschwerden geführt. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Das zusätzlich benötigte Datenvolumen ist natürlich nicht kostenlos, sondern muss extra bezahlt werden. Dadurch kann es passieren, dass man trotz einer Allnet-Flatrate am Monatsende eine böse Überraschung in Form einer hohen Rechnung erlebt. Das läuft eigentlich dem Sinn einer Flatrate zuwider, bei der der Verbraucher ja volle Kostenkontrolle haben sollte. Zweitens wird der Kunde nicht gefragt, ob er die Option Datenautomatik haben möchte oder nicht. Sie ist bei neuen Verträgen schon im Servicepaket enthalten.

Selbst Bestandskunden können in die Datenautomatik wechseln, wenn sie 3 Monate hintereinander dreimal Datenvolumen nachbuchen. Drittens ist das Datenvolumen, das mittels Datenautomatik nachgebucht werden kann, sehr gering. Bei datenintensiven Anwendungen sind 100 oder 200 MB zusätzlich gar nichts. Das entspricht in etwa einem 10 oder 20-minütigen Videoclip in SD (Standardauflösung). Viertens lässt sich der Datenverbrauch beim Surfen wesentlich schlechter kontrollieren als etwa die Gesprächsminuten oder die Anzahl der gesendeten SMS. Die meisten Kunden wissen nicht, wie viel Daten sie verbrauchen, wenn sie eine bestimmte Webseite besuchen.

Kann die Datenautomatik abgeschaltet werden?

Diese Möglichkeit besteht im Prinzip, ist aber nicht einfach. Die Mobilfunkanbieter möchten natürlich, dass möglichst viele Kunden die Funktion Datenautomatik nutzen, weil das ihnen zusätzliche Einnahmen bringt. Eine Vermeidung dieser Kostenfalle ist am besten möglich, wenn der betroffene Kunde aktiv der Verwendung der Datenautomatik widerspricht. Bei den meisten Anbietern erfolgt das am besten über die jeweilige Kunden-Hotline.

Bei Vodafone heißt die Datenautomatik SpeedGo. Wenn 90 Prozent des Volumens verbraucht sind, erhalten Kunden eine SMS, die sie darüber informiert, dass bald neues (kostenpflichtiges) Volumen bereitgestellt wird. Um das zu verhindern, muss der Kunde auf diese SMS mit dem Wort „Langsam“ antworten. Dadurch wird die Datenautomatik außer Kraft gesetzt. Allerdings gilt das nur für den laufenden Monat. im nächsten geht das Spiel von vorne los. Die ganze Angelegenheit ist noch sehr neu und bedarf der juristischen Klärung. Wer die Datenautomatik nicht möchte, hat im Moment keine andere Möglichkeit, als selbst aktiv zu werden und dagegen Widerspruch einzulegen.

Was kann man tun, um diese Kostenfalle zu vermeiden?

Die einfachste Maßnahme besteht darin, den Verbrauch an mobilen Daten möglichst einzuschränken, damit das monatliche Volumen des Internet-Pakets ausreicht. Dazu empfiehlt es sich, die Funktion „Mobile Daten“ am Smartphone abzuschalten und sie nur zu aktivieren, wenn sie wirklich benötigt wird. Wie das mobile Internet genutzt wird, sollte auch einige Gedanken wert sein. Das Laden klassischer Webseiten oder das Versenden von Emails verbraucht nur wenig Daten. Dagegen fressen Anrufe über das Internet (via soziale Netzwerke) oder das Betrachten von Video-Streams viel Volumen.

Dabei gibt es in vielen Fällen Alternativen. Wenn man beispielsweise eine Allnet-Flatrate inklusive SMS Flatrate hat, ist es günstiger, mit SMS zu kommunizierten als über das Internet zu chatten. Das lohnt sich nur dann, wenn der andere Teilnehmer im Ausland sitzt. Ebenso braucht man auch Fotos und Videos nicht immer direkt zu versenden, sondern kann sie auch mit einer Email per Anhang schicken. Das ist fast ebenso schnell und spart Datenvolumen. Wann immer es geht, empfiehlt es sich, mit Smartphone oder Tablet PC mittels WLAN im Internet zu surfen, Das hat gleich 2 Vorteile: WLAN ist sehr schnell und es gibt keine Volumenbegrenzung.

Gibt es auch Alternativen zur Datenautomatik?

Kunden, die relativ wenig surfen, können auf Prepaid Anbieter ausweichen. Diese bieten für Smartphones oft Pakete an, die eine bestimmte Anzahl Freiminuten und freie SMS in alle deutschen Netze sowie ein bestimmtes Datenvolumen innerhalb der Laufzeit enthalten. Der Kunde kann jederzeit kontrollieren, wie viel Volumen oder Freiminuten verbraucht worden sind und wie viel noch zur Verfügung stehen. Eine automatische Verlängerung ist nur dann möglich, wenn zuvor Guthaben aufgeladen wurde. Dadurch wird stets die volle Kostenkontrolle garantiert. 

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