Die 5 Cent Prepaid Tarife – ist das Geschäftsmodell zukunftsfähig?

Allgemein

Die Abrechnung von Prepaid-Tarifen mit 5 Cent pro Minute oder SMS ist in den letzten Jahren zunehmend seltener geworden. Galerie Mobil hat das Geschäft komplett eingestellt und selbst die 6 Cent Tarife von Discotel werden gekündigt und die Marke wurde auf Postpaid Allnet Flat umgestellt. Man kann also festhalten, dass es wohl kein nachhaltiges Geschäftsmodell gab.

Die Gründe, warum diese Tarife fast verschwunden sind, sind unterschiedlich, haben aber oft mit dem Siegeszug der Allnet Flatrates zu tun:

  1. Marktanpassungen: Viele Anbieter haben ihre Tarife angepasst, um wettbewerbsfähiger zu bleiben. Die Preise für Mobilfunkdienste sind in den letzten Jahren gesunken, und Anbieter bieten oft Pakete mit Flatrates oder größeren Datenvolumen an, anstatt auf die 5-Cent-Abrechnung zu setzen.
  2. Kostendruck: Die Kosten für die Bereitstellung von Mobilfunkdiensten sind gestiegen, insbesondere durch den Ausbau von 5G-Netzen und die Notwendigkeit, in neue Technologien zu investieren. Anbieter müssen ihre Preise anpassen, um diese Kosten zu decken.
  3. Kundenpräferenzen: Viele Nutzer bevorzugen mittlerweile Tarife mit Flatrates oder festen monatlichen Gebühren, die eine unbegrenzte Nutzung von Telefonie und Daten ermöglichen. Dies führt dazu, dass Anbieter weniger Anreiz haben, auf die 5-Cent-Abrechnung zu setzen.
  4. Wettbewerb: Anbieter wie Drillisch haben in der Vergangenheit Prepaid-Tarife mit 5 Cent und 6 Cent pro Minute angeboten, aber diese wurden eingestellt, um sich auf profitablere Modelle zu konzentrieren. Die letzten dieser Tarife verschwinden, da die Anbieter ihre Strategien ändern, um sich besser im Markt zu positionieren.
  5. Regulatorische Änderungen: In einigen Fällen können auch regulatorische Änderungen Einfluss auf die Preisgestaltung von Mobilfunktarifen haben, was dazu führt, dass Anbieter ihre Tarife anpassen müssen.

Insgesamt ist der Trend hin zu flexibleren und oft günstigeren Tarifen mit Flatrates und größeren Datenpaketen, was die 5-Cent-Abrechnung weniger attraktiv macht.


Ursprünglicher Artikel (nicht mehr aktuell)

Die 5 Cent Prepaid Tarife – ist das Geschäftsmodell zukunftsfähig? – Die Preise im Discount- und Prepaid Bereich sind seit Jahren im Sinken begriffen. Von über 10 Cent hin zu den 9 Cent Discountern, gibt es seit einigen Jahren einen wirklichen Prepaid-Discounter, der Telefonieren ohne Vertragsbindung und Grundgebühr für nur 5 Cent pro Gesprächsminute in alle deutschen Netze erlaubt. Galeriamobil (im Netz von O2/Eplus) hat damit die Marke von 5 Cent geknackt. Dies ist nicht nur ein weiterer Schritt im normalen Preiskampf sondern ein echter Meilenstein. 5 Cent pro Gesprächsminute sind ein wichtig psychologische Marke. Ähnlich wie der Schritt auf unter 10 Cent pro Minute wird hier eine weitere wichtige Grenze überschritten die bei den Kunden ein Wechselbedürfnis auslöst, wie es die bisherigen Preismarken von 6, 7 oder auch 8 Cent nicht konnten. Der Effekt ist spürbar: viele Kunden sehen die Marke von 5 Cent pro Minute in den Preisvergleichen und lassen sich davon überzeugen. Die 5 wirkt deutlich stärker als alle anderen bisherigen Tiefstpreise.

Aber: Nach Galeriamobil haben noch einige weitere Discounter mit 5 Cent Tarifen angefangen. Besonders die Marken von GTcom waren hier sehr aktiv. Allerdings scheinen sich diese Tarife kaum gelohnt zu haben bzw. nicht genug Gewinn gemacht zu haben. GTcom wurde relativ schnell insolvent und die Simkarten waren teilweise nicht mehr nutzbar. Mittlerweile ist GTcom von Drillisch aufgekauft worden und viele der Marken wurden eingestellt. Lediglich GaleriaMobil wird mit dem 5 Cent Tarif fortgeführt. Es scheint also so zu sein, dass sich die 5 Cent Discounter nicht oder nur sehr schlecht rechnen. Für Kunden ist es damit ein Risiko, auf diese extrem billigen Angebote zu setzen, denn es könnte wieder zu einer Insolvenz kommen, wenn die Gewinne nicht ausreichen oder aber zumindest werden die entsprechenden Angebote eingestellt.

Aktueller Stand: Im Prepaid Tarife Vergleich gibt es derzeit KEINE Anbieter mehr. 6 Cent ist der beste Preis, den man für Minuten und SMS auf dem Markt bekommt.

Welche Alternativen zu 5 Cent Angeboten gibt es?

Discotel ist dabei bereits viele Jahre am Markt und es gab bisher noch keine Probleme mit Insolvenz oder Ähnlichem. 6 Cent Tarife scheinen daher wesentlich stabiler zu sein. Die Abrechnung der Leistungen bei Discotel erfolgt auf Prepaid-Basis und daher muss immer genug Guthaben vorhanden sein, bevor man telefonieren, SMS schreiben oder ins Internet gehen kann. Die Abrechnung erfolgt dabei immer nach diesem Tarif:

  • 6 Cent pro Gesprächsminute in alle deutschen Netze
  • 6 Cent pro SMS in alle Netze
  • 6 Cent pro MB Datenübertragung
  • keine Grundgebühr, keine Mindestlaufzeit

Die weiteren Detail gibt es direkt unter www.discotel.de

Die Discotel Simkarte kostet aktuell 9.95 Euro und enthält bereits 10 Euro Startguthaben. Die Abrechnung der Datenverbindung erfolgt volumenbasiert und ist mit 6 Cent pro Minute vergleichsweise günstig. Andere Anbieter im Prepaidbereich liegen hier bei 24 Cent und darüber. Für dauerhaftes Surfen ist diese Abrechnungsform aber trotzdem nicht geeignet, man sollte dann in jedem Fall auf einer der buchbaren Flatrates bei Discotel zurück greifen.

Die Besonderheit bei Discotel ist die Freigabe des LTE Zuganges. Die Prepaid Simkarten des Discounter können das LTE Netz von O2 nutzen und zwar mit einer Geschwindigkeit von bis zu 21,6Mbit/s. Neben der LTE Nutzung sind sie damit auch deutlich schneller als andere Prepaidkarten auf dem Markt, die oft nur maximal 72,Mbit/s im Bereich der Datenübertragung erreichen. ALlerdings gibt es bei der Internet-Nutzung einige Einschränkungen. Discotel schreibt dazu:

Preis pro MB: Jede angefangene 10 KB werden stets voll berechnet. Die Datenübertragungsgeschwindigkeit beträgt maximal 21,6 MBit/s (LTE). Der Netzbetreiber behält sich vor, nach 24 Stunden jeweils eine automatische Trennung der Verbindung durchzuführen. Die Preise gelten nicht für CSD-Verbindungen. Die Nutzung von VoIP, sonstige Sprach- und Videotelefonie sowie Peer-to-Peer Verkehr ist ausgeschlossen.

Für die normale Nutzung des mobilen Internets sollte das aber keine Auswirkungen haben.

Mit diesem Tarif surft man fast genau so billig wie mit einem 5 Cent Tarif – hat aber wesentlich mehr Sicherheit was eventuelle Ausfälle des Unternehmens betrifft.

Wie geht es weiter im Mobilfunk-Bereich?

Die Zeichen im Mobilfunkbereich deuten auf jeden Fall weitere Preissenkungen an. Die Bundesnetzagentur hat vorige Woche erst die neuen Durchleitungsentgelte festgelegt, die nur noch halb so hoch sind wie bisher. Damit wurde neue Spielraum für Preissenkungen geschaffen, denn wenn die Anbiete untereinander für die Netznutzung nicht mehr so viel bezahlen müssen, bleibt natürlich Luft für Preisbewegungen. Allerdings ist zu erwarten, dass diese Spielräume nicht komplett an die Kunden weiter gegeben werden. Auch wenn Verbraucherschutzministerin Aigner deutliche Preissenkungen fordert, hat die Erfahrung gezeigt, dass gerade die Netzbetreiber hier eher auf stabile Preise setzen. Die Bundesnetzagentur hatte in den letzten Jahren schon öfter die Entgelte nach unten korrigiert, Telekom, Vodafone und auch O2 verlangen aber immer noch 19 bis 29 Cent pro Gesprächsminute außerhalb der Flatrates.

Die neuen 5 Cent Tarife sind daher auch ein Druckmittel, um günstiger Preise bei den normalen Handytarifen durchzusetzen. Ob das wirklich passiert wird wohl auch von den Kunden abhängen. Wenn die teuren Alttarife nach wie vor bleibt blieben, ändert sich auch am Preis nichts. Wer die neuen 5 Cent Prepaid Angebote dagegen eine echte Alternative und stark genutzt, werden auch die Netzbetreiber reagieren müssen. Mittlerweile muss man aber feststellen, dass sich leider recht wenig getan hat. Offensichtlich sind 6 Cent doch eine Art magische Grenze und viele Prepaid Discounter können aus wirtschaftlichen Gründen nicht tiefer gehen. Dazu findet man immer noch viele Angebote im 9 Cent Bereich – auch hier finden sich immer noch Kunden.

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