Prepaid – Vorteile und Nachteile im Überblick

Prepaid Tarife und Sim für Normaltelefonierer
Prepaid Tarife und Sim für Normaltelefonierer

Prepaid – Vorteile und Nachteile im Überblick – Wer mobil erreichbar sein möchte, der hat die Möglichkeit, zwischen einem Mobilfunkvertrag mit einer Mindestlaufzeit von in der Regel 24 Monaten oder einem Prepaid Tarif ohne Vertragsbindung zu wählen. Für viele Menschen ist die Prepaid-Variante aber nach wie vor die bessere Alternative, da hier häufig das meiste Geld gespart werden kann. Vor allem, wenn ein Prepaid-Handy kaum genutzt wird, kann sich dieses sehr lohnen. Denn häufig wird es ohnehin nur benötigt, um hin und wieder mal einen kurzen Anruf zu tätigen oder eine SMS zu schreiben. Aber auch für User mit einem hohen Bedarf sind Prepaid Tarife inzwischen aufgrund der stetig sinkenden Preise besonders attraktiv geworden. Häufig sind die Preise von den Mobilfunkdiscountern so günstig, dass sich ein Vertrag erst bei deutlich intensiverer Nutzung rechnen würde. Damit sind Prepaid-Tarife häufig besonders günstig. Der Anteil von Prepaid Angebote bei allen Simkarten in Deutschland liegt damit weiterhin sehr hoch (auch wenn die Tendenz etwas rückläufig ist)Die Vorteile bei Prepaid

Die Vorteile von Prepaid sind dabei (allgemein gesprochen) im Überblick:

  • Gute Kostenkontrolle durch die guthabenbasierte Abrechnung.
  • In der Regel sehr kurze Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen von teilweise nur einem Tag.
  • In den meisten Tarifen keine Grundgebühr, so dass immer nur das abgerechnet wird, was man verbraucht hat.
  • durch Jahrespakete und Halbjahrespakete kann man Prepaid Angebote mittlerweile auch für etwas längere Zeit buchen und hat dann keine Arbeit mehr mit Aufladung und Guthabenkontrolle. Solche Angebote finden sich inzwischen bei vielen Prepaid Anbietern.
  • Prepaid Sim sind oft auch als kostenlose Prepaid Freikarten verfügbar. Dann kann man den Tarif komplett kostenlos holen (beispielsweise bei der O2 Freikarte oder der Vodafone Freikarte)

Diese Vorteile gelten in der Regel für alle Prepaid Anbieter, egal ob D1 Sim, Vodafone Prepaid oder O2 Handykarte. Im Prepaid Vergleich werden diese Vorteile daher gar nicht mehr mit aufgeführt.

Besonders der letzte Punkt ist interessant, denn damit kann man sie Simkarten auch einfach in der Schublade liegen lassen, weil bei Nichtnutzung auch keine Kosten anfallen. Das gilt allerdings nicht für alle Prepaid Karten. Die Telekom Prepaidkarte MagentaMobil Prepaid hat beispielsweise eine Grundgebühr von 4,95 Euro, die monatlich abgebucht wird. Das ist allerdings eher die Ausnahme. Generell gibt es bei den meisten Prepaid Angeboten immer einen Basis Tarif ohne Grundgebühr.

Inhaltsüberblick

Die Nachteile bei Prepaid

Die Nachteile bei Prepaidkarten im Überblick (auch hier wieder nur ein allgemeiner Überblick):

  • Guthaben muss manuell oder automatisch aufgeladen werden, damit die Simkarten genutzt werden können.
  • Einige Funktionen sind im Prepaid Bereich nach wie vor nicht verfügbar, beispielsweise gibt es keine Prepaid Sim, die MultiSIM bzw. MultiCard Funktionen unterstützt
  • Die meisten Simkarten sind nicht unbegrenzt gültig, sondern werden nach einer bestimmten Zeit ohne Nutzung von vom Anbieter deaktiviert. Danach sind sie für den Kunden nicht mehr nutzbar.
  • Prepaid-Tarife sind im Flatrate-Bereich oft deutlich teurer als vergleichbare Angebote mit Postpaid Abrechnung. So gibt es die billigsten Allnetflat auf Rechnung ab etwa 7 Euro monatlich, bei Prepaidkarten kosten Allnet Flatrates etwas mehr als 10 Euro im Monat.
  • Ein Prepaid Handy gibt es mittlerweile nur noch bei wenigen Anbietern und wenn sind es vor allem Einsteiger-Geräte

Vor allem Viel-Nutzer haben bei Prepaidkarten daher durchaus Nachteile – vor allem im Kostenbereich.

Prepaid Guthaben Gültigkeit – Die Übersicht nach Anbietern und Netzen

Die nachfolgende Liste der Prepaid Anbieter mit ihrem Umgang mit inaktiven Simkarten ist nicht vollständig und umfasst nicht alle Anbieter. Wir haben aber versucht, die wichtigsten Prepaid Sim zu erfassen. Nachfragen und Hinweise dazu gerne in den Kommentaren.

  • Telekom (MagentaMobil Prepaid): Die Sim ist 23 Monate ohne Aufladung nutzbar, danach wird sie von der Telekom gekündigt, kann aber dann noch eine Monat reaktiviert/genutzt werden. Faktisch hat man also 24 Monate Laufzeit für die Telekom Prepaid Sim.
  • Vodafone (Callya Prepaid Karte): Die Sim kann bereits nach 2 Monaten ohne Nutzung gekündigt werden. Vodafone schreibt selbst zu dieser recht kurzen Frist: „Wenn Du Deine Prepaid-Karte länger als 90 Tage nicht nutzt, können wir Deinen CallYa-Vertrag kündigen. Du bekommst dazu eine SMS von uns. Möchtest Du Deine CallYa-Karte behalten? Dann hast Du nun 4 Wochen Zeit, der Kündigung zu widersprechen. Wie das geht, liest Du in der SMS.“
  • O2 (O2 Prepaid Sim): Die O2 Freikarte muss alle 6 Monate mit neuem Guthaben aufgeladen werden. O2 schreibt selbst in den FAQ zur Simkarte: „Achte darauf, dein Guthaben spätestens alle sechs Monate aufzuladen, da ansonsten der Anspruch auf die Rufnummer verfällt.“
  • Congstar (ebenso Nettokom und jamobil) : Congstar hat eine recht lange Frist für das Guthaben und es reicht eine Aufladung, um diese Frei neu zu starten. Generell müssen die Congstar Prepaid Sim (und nur diese) alle 15 Monate einmalig aufgeladen werden und sind dann für weitere 15 Monate gültig. Wer einmal im Jahr die Handykarten nachlädt (der Betrag ist dabei egal) ist daher auf der sicheren Seite.
  • Kaufland Mobil: Kaufland mobil gibt keine Frist an, in der man das Guthaben nutzen oder nachladen muss, sondern schreibt nur, dass das aufgeladene Guthaben unbefristet gültig ist. Im D1 Netz wäre der Discounter damit eine echte Ausnahme, getestet haben wir es bisher noch nicht.
  • EDEKA Smart: Die Marke scheint das Congstar System zu nutzen, denn es gelten die gleichen Regeln für die Gültigkeit von Prepaid Guthaben: „Nach 12 Monaten ohne eine Aufladung wird die EDEKA smart-Karte in eine dreimonatige passive Erreichbarkeitsphase umgeschaltet. Nach Ablauf dieser letzten Phase, also nach insgesamt 15 Monaten ohne Aufladen von Kartenguthaben wird die Karte unwiderruflich deaktiviert.
  • LIDL Connect: LIDL Connect kündigt die Prepaid Sim nach 12 Monaten ohne Aufladung. In den FAQ des Prepaid Discounter heißt es kurz und knapp: „Deine Lidl Connect SIM-Karte ist 12 Monate ab Aufladung gültig. Im 13. Monat kannst du nur noch angerufen werden. Lädst du deine SIM-Karte im 13. Monat nicht auf, wird sie deaktiviert.
  • Otelo Prepaid: Otelo arbeitet mit dem gleichen System wie LIDL Connect. Das Guthaben ist an sich unbegrenzt gültig, aber die Simkarte wir gekündigt, wenn man sie 12 Monate nicht aufgeladen hat.
  • FYVE Prepaid: FYVE macht es noch etwas komplexer und fordert innerhalb von 12 Monaten entweder eine Aufladung von neuem Prepaid Guthaben oder ein kostenpflichtiges Gespräch. SMS (auch wenn sie kostenpflichtig sind) zählen nicht. Fehlen diese Voraussetzungen wird die Sim Karte gekündigt.
  • Netzclub: Netzclub macht selbst in den FAQ keine Angaben dazu, wie lange Sim und und Guthaben gültig sind. Mit der *102# kann man aber Abfragen, wie lange das Guthaben noch aktiv ist und hier berichten viele Nutzer von bis zu 8 Jahren. Netzclub scheint also ein Anbieter zu sein, der mit am längsten Guthaben nutzbar hält. Mehr dazu: Dieses Prepaid Guthaben verfällt nicht | Netzclub Sim
  • ALDI Talk: ALDI macht die Dauer der Gültigkeit von Guthaben davon abhängig, wie viel Guthaben man nachlädt. 5 Euro sind 4 Monate gültig, 15 Euro 12 Monate und 30 Euro 24 Monate. Nach Ablauf dieser Zeit kann man noch 2 Monate Anrufe entgegen nehmen, danach werden die Sim abgeschaltet.
  • Free Prepaid / Discotel / Smartmobil Prepaid: Die drei Prepaid Marken nutzen an sich das gleiche System und setzen daher auch auf gleiche Fristen: keine. Discotel schreibt selbst zur Gültigkeit von Guthaben (und das gilt auch für die anderen Anbieter): „Das aufgeladene Guthaben muss bei discoTEL nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraums abtelefoniert werden, denn es ist unbegrenzt gültig.“
  • Tchibo Mobil: Das Guthaben von Tchibo ist laut Abfrage sehr lange gültig. Allerdings kündigt der Discounter aktiv, wenn die Simkarte 12 Monate lange nicht aktiv genutzt wurde. Was als aktive Nutzung gilt, wird leider nicht mitgeteilt, aber kostenpflichtige Verbindungen oder eine Aufladung gehören sicher dazu.
  • Fonic / Fonic Mobile: Fonic schreibt in den FAQ, das Guthaben unbegrenzt gültig ist. Dort heißt es „Ihr Guthaben bei FONIC ist unbegrenzt gültig„. Allerdings gibt es auch Hinweise, dass Fonic ab und an inaktive Simkarten kündigt – so wirklich unbegrenzt kann man also die Handykarten dann doch nicht nutzen.

Die Handy-Wahl

Mittlerweile kann nahezu jedes Handy mit einer Prepaid-Karte arbeiten. Ein wesentlicher Nachteil eines Prepaid-Handys ist der Preis, der aufgrund der fehlenden Subvention deutlich höher ausfällt als bei einem Vertrags-Handy. Deshalb greifen viele User bei einem Prepaid-Handy auch zu einem recht günstigen Modell. Es können natürlich aber auch teure Modelle mit einer Prepaid-Karte betrieben werden. Meist werden Prepaid-Tarife nur mit recht einfachen oder mit Auslaufmodellen angeboten.

Bei den Tarifen der Mobilfunk-Discounter sind häufig nur wenige Leistungen enthalten, was sich auch am Preis bemerkbar macht, der in der Regel deutlich günstiger ist als bei einem Vertrag. Deshalb kann es aber auch sein, dass sich ein Smartphone nicht wirklich lohnt, wenn der Prepaid Tarif etwa kein mobiles Internet unterstützt (was aber mittlerweile eher die Ausnahme ist). Viele Anbieter haben sogar extra Prepaid Datentarife und Sticks.

Einige Handys verfügen über einen Sim-Lock, wodurch andere Sim-Karten nicht mit diesem Gerät verwendet werden können. Damit diese auch mit anderen Sim-Karten genutzt werden können, wird meist eine Gebühr berechnet. Nach zwei Jahren kann ein Prepaid-Handy aber häufig kostenlos entsperrt werden.

Guthaben aufladen

Es wesentlicher Nachteil bei einem Prepaid Tarif ist, dass man ohne Guthaben dasteht, wenn man dieses nicht rechtzeitig auflädt. Auch gilt das aufgeladene Guthaben meist nur für eine bestimmte Zeit und verfällt irgendwann. Aufgeladen werden kann das Guthaben nur, wenn man dieses zuvor an einer Tankstelle, im Discounter oder anderweitig eingekauft hat, was nach Geschäftsschluss selten möglich ist.

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