Im Prepaid-Bereich gibt es seit Anfang 2024 keine 6-Cent-Tarife mehr, da die letzten Anbieter, insbesondere die Drillisch-Marke Discotel, diese Tarife eingestellt haben. Der Hauptgrund liegt in einer strategischen Umstellung der Anbieter, insbesondere von Drillisch, die ihre Prepaid-Tarife mit 5-Cent- und 6-Cent-Minutenpreisen zugunsten moderner Allnet-Flats und datenorientierter Tarife aufgegeben haben. Drillisch, zu dem Marken wie Discotel, WinSIM und GaleriaMobil gehörten, hat im Dezember 2024 zahlreiche Prepaid-Kunden gekündigt, da die alten Tarife aufgrund notwendiger Anpassungen in der Netzinfrastruktur nicht fortgeführt werden konnten. Diese Anpassungen beziehen sich auf den Übergang zum 1&1-Mobilfunknetz, das Drillisch seit Dezember 2023 nutzt, wodurch ältere Tarifstrukturen nicht mehr wirtschaftlich waren.
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Zusätzlich hat der Prepaid-Markt in den letzten Jahren einen Wandel erlebt: Der Fokus im Prepaid-Vergleich liegt heute auf Allnet-Flats mit großem Datenvolumen, die durch die steigende Nachfrage nach mobilen Daten und 5G-Netzen getrieben wird. 6-Cent-Tarife, die pro Minute oder SMS abrechnen, sind für Anbieter weniger attraktiv, da sie im Vergleich zu Flatrates geringere Margen bieten und für Nutzer, die vor allem surfen, weniger relevant sind. Der Preiskampf um die günstigsten Minutenpreise, der um 2010 mit Tarifen wie Discotel (7,5 Cent, später 6 Cent) oder GaleriaMobil (5 Cent) seinen Höhepunkt hatte, ist vorbei, da solche Tarife oft zu finanziellen Problemen bei Anbietern führten. Heute hat sich ein 9-Cent-Standard für Basistarife ohne Grundgebühr etabliert, wie bei Anbietern wie O2, Vodafone (CallYa Classic), ALDI TALK oder Lidl Connect.
Als Alternative zu den 6-Cent-Tarifen werden günstige Allnet-Flats für Wenig-Nutzer empfohlen, wie die Congstar Prepaid Allnet Flat mit 1 GB für 5 Euro pro 28 Tage, die bei etwa 85 Gesprächsminuten pro Monat effektiv unter 6 Cent pro Minute liegt. Für Wenignutzer, die nur erreichbar sein wollen, bieten Tarife wie der O2 Prepaid 9 Cent oder Vodafone CallYa Classic mit 9 Cent pro Minute/SMS eine flexible Option ohne Grundgebühr. Die Einstellung der 6-Cent-Tarife spiegelt also eine Marktverschiebung hin zu datenorientierten, einfacheren Tarifmodellen wider, während bestehende Kunden ihre alten Tarife teilweise noch nutzen oder gebrauchte SIM-Karten kaufen können, neue Angebote in diesem Segment jedoch fehlen.
Discotel 6 Cent Prepaid Tarife
UPDATE Discotel hat diesen Tarif ebenfalls eingestellt. Das Unternehmen bietet nur noch Laufzeittarife auf Rechnung an. Es gibt damit KEINE 6 Cent Tarif mehr neu zu buchen, weil damit auch der letzte Anbieter weg gefallen ist.
Die Abrechnung der Leistungen bei Discotel erfolgt auf Prepaid-Basis und daher muss immer genug Guthaben vorhanden sein, bevor man telefonieren, SMS schreiben oder ins Internet gehen kann. Die Abrechnung erfolgt dabei immer nach diesem Tarif:
- 6 Cent pro Gesprächsminute in alle deutschen Netze
- 6 Cent pro SMS in alle Netze
- 6 Cent pro MB Datenübertragung
- keine Grundgebühr, keine Mindestlaufzeit
Die weiteren Detail gibt es direkt auf der Webseite von DiscoTEL*
Die Discotel Simkarte kostet aktuell 9.95 Euro und enthält bereits 10 Euro Startguthaben (mehr Startguthaben gibt es bei Mitnahme der alten Rufnummer). Die Abrechnung der Datenverbindung erfolgt volumenbasiert und ist mit 6 Cent pro Minute vergleichsweise günstig. Andere Anbieter im Prepaidbereich liegen hier bei 24 Cent und darüber. Für dauerhaftes Surfen ist diese Abrechnungsform aber trotzdem nicht geeignet, man sollte dann in jedem Fall auf einer der buchbaren Flatrates bei Discotel zurück greifen.

Die Besonderheit bei Discotel war lange Zeit die Freigabe des LTE Zuganges. Mittlerweile haben diese Funktion aber alle Sim im O2 Netz. Die Prepaid Simkarten des Discounter können das LTE Netz von O2 nutzen und zwar mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50Mbit/s. Neben der LTE Nutzung sind sie damit auch deutlich schneller als andere Prepaidkarten auf dem Markt, die oft nur maximal 7,2Mbit/s im Bereich der Datenübertragung erreichen. ALlerdings gibt es bei der Internet-Nutzung einige Einschränkungen. Discotel schreibt dazu:
Preis pro MB: Jede angefangene 10 KB werden stets voll berechnet. Die Datenübertragungsgeschwindigkeit beträgt maximal 21,6 MBit/s (LTE). Der Netzbetreiber behält sich vor, nach 24 Stunden jeweils eine automatische Trennung der Verbindung durchzuführen. Die Preise gelten nicht für CSD-Verbindungen. Die Nutzung von VoIP, sonstige Sprach- und Videotelefonie sowie Peer-to-Peer Verkehr ist ausgeschlossen.
Für die normale Nutzung des mobilen Internets sollte das aber keine Auswirkungen haben. Es gibt auf dem deutschen Handy-Markt aber bereits deutlich schnellere Verbindungen. Generell ist Discotel aber nach wie vor der billigste Anbieter im Prepaid Vergleich – sowohl beim Grundtarif als auch bei den Prepaid Allnet Flat.

Die Mitnahme der alten Rufnummer zu discoTEL ist möglich, ebenso kann man sich aus einem Nummernpool ein neue Wunschrufnummer aussuchen (allerdings mit Einschränkungen). Die Abfrage der Mailbox ist kostenlos. eSIM und 5G stehen bisher bei Discotel nicht zur Verfügung. VoLTE und WLAN Call können aber genutzt werden.
Die weiteren Detail gibt es direkt auf der Webseite von DiscoTEL*
6 Cent Prepaid Sim bei Smartmobil
UPDATE Smartmobil hat diesen Tarif ebenfalls eingestellt. Das Unternehmen bietet nur noch Laufzeittarife auf Rechnung an. Es gibt damit KEINE 6 Cent Tarif mehr neu zu buchen, weil damit auch der letzte Anbieter weg gefallen ist.
Smartmobil ist ein weiterer Discounter der Drillisch Gruppe (wie beispielsweise auch McSIM und DeutschlandSIM) und richtet sich in erster Linie an die Nutzer von Smartphones. Das Unternehmen wurde in den letzten Jahren immer mal wieder neu aufgestellt und mit neuen Tarifen versehen – der letzte Relaunch stammt von Ende 2018 und im Zuge dieser Umstellung hat das Unternehmen mittlerweile auch Prepaid Tarife spendiert bekommen. Konkret bietet Smartmobil inzwischen einen reinen 6 Cent Tarif an, den man so bereits von Discotel kennt und der neben dem Grundtarif auch noch verschiedene Prepaid Optionen sowie Allnet Flat auf Prepaid Basis beinhaltet.
Der neue Smartmobil Prepaid Tarif im Detail:
- 6 Cent pro Gesprächsminute in alle deutschen Netze
- 6 Cent pro SMS in alle Netze
- 6 Cent pro MB Datenübertragung
- keine Grundgebühr, keine Mindestlaufzeit
- Die weiteren Detail gibt es direkt auf der Webseite von Smartmobil*
Zwei Punkt sind dabei bei diesem Angebote besonders hervorzugehen: bei den Prepaid Allnet Flat hat Smartmobil eine Tarif für nur 7.95 Euro monatlich im Angebot. Dafür bekommt man kostenlose Gespräche, SMS sowie eine Datenflat mit 1,5 GB monatlichem Volumen. Neben Discotel ist dies derzeit die billigste Prepaid Allnetflat auf dem deutschen Markt.
Dazu sind die Tarife täglich kündbar. Man kann also sehr schnell und ohne lange Wartezeit auch wieder wechseln. Lange Laufzeiten gibt es im Prepaid Bereich ohnehin recht selten, aber eine täglich Kündigung ist auch nur bei wenigen Anbietern möglich. Oft hat man stattdessen eine Frist von 30 Tagen zum jeweiligen Monatsende.
Daneben bietet das Unternehmen in erster Linie Allnet Flatrates im Handy-Netz von O2 an. Die Abrechnung erfolgt dabei per monatlicher Rechnung. Smartmobil bietet also keine Prepaid Tarife an, aber aufgrund der kurzen Laufzeiten sind die Tarife auch für Prepaid-Kunden interessant. Die meisten Tarife von Smartmobil finden sich aber nicht im Prepaidvergleich sondern im Vergleich der Allnet Flat.
Video: Prepaid Karten im Vergleich
Keine 6-Cent Tarife in den D-Netzen
Sowohl Discotel als auch Smartmobil nutzen das Mobilfunk-Netz von O2 und damit sind derzeit die beiden einzigen Discounter, die Prepaid mit 6 Cent anbieten, O2 Netz Discounter. In den D-Netz von Telekom und Vodafone gibt es diese günstigen Tarifen derzeit nicht und es gab auch sehr lange keinen Versuch, einen neuen Anbieter in diesem Preisbereich zu etablieren.
Sowohl bei den D1 Telekom Netz Anbietern als auch bei den D2 Vodafone Netz Anbietern findet man derzeit KEINE 6 Cent Anbieter, statt setzen fast alle Prepaid Marken auf reine 9 Cent Tarife mit 9 Cent Abrechnung pro Gesprächsminute, SMS und MB Internet.
Allnet Flat wichtiger, 6 Cent Tarife verlieren an Bedeutung
Mittlerweile sind im Prepaid Bereich die Preise vor allem für die Allnet Flat weiter gesunken. Die billigsten Angebote in diesem Bereich bekommt man derzeit für um die 8 Euro monatlich. Daher haben sich auch die Grenzen für Wenig-Nutzer weiter verschoben. 8 Euro entsprechend bei einem 6 Cent-Tarif etwa 133 Gesprächsminuten, SMS und Megabyte Datenvolumen. Wer diese Zahl erreicht oder sogar darüber liegt, kommt mit einer Allnetflat günstiger als mit einem reinen 6-Cent-Tarif. Es kann sich daher lohnen, die Preise im Prepaid Bereich im Auge zu behalten und zu prüfen, ob eventuell bereits ein Umstieg lohnt. Für absolute Wenig-Nutzer ist das natürlich keine Alternative, so günstig können Prepaid Allnet Flatrates gar nicht werden, dass sich ein Wechseln lohnen könnte.
HINWEIS: Für den Vergleich, ob sich eher Flatrates oder 6-Cent Tarife lohnen, sollte man nicht nur einen Monat betrachten, sondern der Verbrauch muss regelmäßig und im besten Fall über einen längeren Zeitraum hoch genug liegen, um die Kosten für einen Prepaid Allnet Flat zu rechtfertigen.
Video: Geld sparen mit Prepaidd Tarifen
Was ist mit 5 Cent Tarifen?
Bei der Frage nach 6-Cent Prepaid Karten kann man natürlich noch weiter gehen und nach Anbietern suchen, die noch billigere Prepaid-Tarife beispielsweise mit einer reinen 5-Cent Abrechnung anbieten.
Tatsächlich gab es einige Discounter mit diesen Preisen auf dem Markt. Galeriamobil war einer der ersten Prepaid Discounter mit solchen Preisen. Nach Galeriamobil haben noch einige weitere Discounter mit 5 Cent Tarifen angefangen. Besonders die Marken von GTcom waren hier sehr aktiv. Allerdings scheinen sich diese Tarife kaum gelohnt zu haben bzw. nicht genug Gewinn gemacht zu haben. GTcom wurde relativ schnell insolvent und die Simkarten waren teilweise nicht mehr nutzbar. Mittlerweile ist GTcom von Drillisch aufgekauft worden und viele der Marken wurden eingestellt. Lediglich GaleriaMobil wird mit dem 5 Cent Tarif fortgeführt. Es scheint also so zu sein, dass sich die 5 Cent Discounter nicht oder nur sehr schlecht rechnen. Für Kunden ist es damit ein Risiko, auf diese extrem billigen Angebote zu setzen, denn es könnte wieder zu einer Insolvenz kommen, wenn die Gewinne nicht ausreichen oder aber zumindest werden die entsprechenden Angebote eingestellt.
Aktuell gibt es daher leider keine 5 Cent Prepaid Anbieter mehr – die Preismodelle mit einer 6 Cent Abrechnung sind daher die derzeit günstigsten Tarifen, die man auf dem Markt bekommen kann.

Ich schreibe bereits seit 2006 rund um die Themen Prepaid, Mobilfunk und Kommunikation und begleite die Entwicklungen auf dem Markt seit dieser Zeit intensiv und durchaus auch kritisch. Das Internet hat in diesem Segment viel verändert und ist zu einer wichtigen Informationsquellen geworden, die vielfach die Mobilfunk-Fachgeschäfte abgelöst hat. Sollte es Fragen oder Anmerkungen zum Artikel geben – gerne in den Kommentaren oder auch direkt in den soazialen Netzwerken. Mehr zu mir: Wer schreibt hier?