Anbieter wechseln, Handynummer behalten – so funktioniert die Rufnummernmitnahme

Allgemein

Wer seinen Mobilfunkanbieter wechseln und seine alte Handynummer behalten möchte, hat nun gute Chancen. Bis zum Inkrafttreten der TKG-Novelle war die Rufnummernmitnahme nur dann möglich, wenn man sie maximal 123 Tage vor oder bis zu 85 Tage nach Vertragsende beantragt hat. Diese umständliche Regelung ist heute nicht mehr gültig – wer seine Rufnummer während des laufenden Vertrags zu einem anderen Anbieter portieren möchte, kann das problemlos tun – egal, wie lange der Vertrag noch läuft und auch ohne Kündigung.

Die gesetzlichen Regelungen sind dabei für alle Anbieter identisch. Es macht also keinen Unterschied, ob man eine D1 Prepaid Sim nutzt, einen D2 Prepaid Vertrag oder eine O2 Prepaid Karte hat. Auch der Tarif selbst spielt dabei keine Rolle – die Mitnahme der Rufnummer unterscheidet sich noch bei Prepaid Allnet Flat oder Prepaid Freikarten.

Die Kosten der Rufnummernmitnahme

Der alte Anbieter durfte lange Zeit für die Freigabe und Übertragung der Rufnummer an den neuen Anbieter eine Gebühr berechnen. Mittlerweile wurden auch diese Regelungen gekippt. Aktueller Stand ist, dass für die Freigabe der alten Rufnummer KEINE GEBÜHR mehr berechnet werden darf. Bei inside-sim.de schreibt man zum Thema Kosten bei der Rufnummernmitnahme:

Lange Zeit hat die Portierung der Rufnummer zu einem alten Anbieter Kosten verursacht. Diese wurden in den letzten Jahren durch die Bundesnetzagentur erfreulicherweise immer weiter abgesenkt und seit Dezember 2021 dürften Anbieter gar keine Kosten mehr für die Rufnummernmitnahme in Rechnung stellen. Das ist eine generelle Regelung und gilt sowohl für:

  • alle Mobilfunk-Tarife (auch Prepaid Sim, kostenlose Karten und andere Prepaid Angebote)
  • alle Festnetz-Rufnummern
  • sowohl für private als auch für geschäftliche Rufnummern

Diese Regeln sind mittlerweile für alle Anbieter verbindlich.

Auch bei Prepaid Karten kann daher die alte Rufnummer kostenfrei mit in einen neuen Tarif mitgenommen werden und man muss nicht mehr darauf achten, genug Guthaben für eventuelle Gebühren auf der Sim Karte zu haben. Das gilt auch für kostenlose Sim und Jahrespakete.

TIPP: Einige Anbieter bieten extra Guthaben, wenn man die alte Rufnummer mitbringt. Dieser Bonus übersteigt oft die Kosten für die Mitnahme der Rufnummer deutlich, so dass man sich hier noch einen kleinen extra Rabatt sichern kann, wenn man eine alte Rufnummer mitbringt.

Wie funktioniert die Mitnahme der Rufnummer?

Damit bei der Rufnummernportierung alles klappt, sind einige Datenangaben notwendig. Wichtige Angaben wie Name und Geburtsdatum (Privatkunden) oder Firmenname und bisherige Kundennummer (Geschäftskunden) müssen beim Alt- und Neuanbieter übereinstimmen. Ist dies nicht der Fall, muss die Person, auf deren Name die Handynummer bislang lief, eine Einverständnis- oder Abtretungserklärung abgeben.

Die gute Nachricht zuerst: Seit dem 1. Dezember 2021 ist die Mitnahme der Rufnummer in Deutschland grundsätzlich kostenlos! Egal, ob Sie von einem Prepaid- oder einem Laufzeitvertrag wechseln, die Kosten für die Portierung Ihrer Nummer entfallen. Das Telekommunikationsgesetz (TKG) wurde angepasst, um den Wechsel zwischen verschiedenen Anbietern zu erleichtern und den Wettbewerb zu fördern. Die kostenlose Rufnummernmitnahme ist ein wichtiger Bestandteil dieser Reform.

Nachdem man anschließend beim neuen Anbieter die Rufnummernportierung in Auftrag gegeben hat, wird von diesem der bisherige Anbieter kontaktiert, damit dieser die Nummer freigeben und einen Termin zur Portierung festlegen kann.

Kurzfassung:

  1. Neuen Vertrag abschließen:
    • Wählen Sie zunächst einen neuen Prepaid-Tarif bei einem anderen Anbieter aus.
    • Schließen Sie den Vertrag online, telefonisch oder in einer Filiale ab.
  2. Portierungsauftrag ausfüllen:
    • Der neue Anbieter stellt Ihnen in der Regel ein Portierungsformular zur Verfügung.
    • Füllen Sie dieses Formular vollständig und korrekt aus. Hierbei sind insbesondere Ihre persönlichen Daten (Name, Geburtsdatum, Adresse) und die Rufnummer, die Sie mitnehmen möchten, wichtig.
  3. Alten Vertrag kündigen (optional):
    • In einigen Fällen müssen Sie Ihren alten Prepaid-Vertrag kündigen. Informieren Sie sich hierzu bei Ihrem bisherigen Anbieter.
    • Beachten Sie, dass Sie eventuell noch vorhandenes Guthaben auf Ihrer alten Karte verbrauchen sollten, da dieses in der Regel nicht übertragen wird.
  4. Portierungsprozess:
    • Nach erfolgreicher Prüfung Ihres Portierungsantrags wird die Rufnummernübertragung in der Regel innerhalb weniger Werktage durchgeführt.
    • Während des Portierungsprozesses kann es zu kurzen Unterbrechungen der Netzverbindung kommen.

Rufnummernmitnahme bei Supermarkt Tarifen

Supermarkt Prepaid Tarife sind mittlerweile bei allen großen Anbieter zu haben und man kauft dort in der Regel ein komplettes Starterset inklusive Rufnummer. Kunden haben also keine direkte Auswahl, die alte Rufnummer mitzubringen.Dennoch kann man auch in solchen Fällen die alte Rufnummer weiter nutzen, diese wird dann nachträglich in den Prepaid Tarif portiert. Bis das abgeschlossen ist, nutzt man eine neue Nummer, danach dann die alte Rufnummer. Bei ALDI schreibt man beispielsweise dazu:

  1. Kaufe dir dein ALDI TALK Starter-Set online oder in deiner ALDI Filiale und registriere deine ALDI TALK Rufnummer. Du kannst deine ALDI TALK Rufnummer so lange nutzen, bis dein Antrag auf Rufnummernmitnahme abgeschlossen ist.
  2. Für eine erfolgreiche Rufnummernmitnahme musst du deinen bisherigen Anbieter darüber informieren, dass du deine Rufnummer mit zu ALDI TALK nimmst!

Das gilt so auch für andere Supermarkt Tarife, also beispielsweise für die LIDL Connect Prepaid Sim oder die ja! mobil Prepaid Tarife.

Video: Prepaid Rufnummernmitnahme erklärt

Viele Vorteile durch die Rufnummernportierung

Wer seine Handynummer trotz neuem Anbieter behält, profitiert gleich mehrfach. Immerhin vermeidet man dadurch den Stress, all seinen Bekannten die Änderung der Rufnummer mitzuteilen. Vor allem im geschäftlichen Bereich können Veränderungen an den Rufnummern Probleme verursachen, da Visitenkarten, Geschäftspapier und Co. neu bedruckt werden und die ständige Erreichbarkeit für Kunden und Geschäftspartner gewährleistet sein müssen. Hauptgründe für den Wunsch nach einem Anbieterwechsel sind meist entweder ein am Wohnort oder Geschäftssitz schlechter Empfang im gewählten Netz oder ein geändertes Nutzungsverhalten. Durch den Smartphone-Boom und den damit einhergehenden neuen Möglichkeiten, die die mobile Welt eröffnet, benötigt hat man heutzutage oft Bedarf an ganz anderen Tarifen als noch vor wenigen Jahren. Zudem locken durch den schnellen Preisverfall auf dem Mobilfunkmarkt immer günstigere Tarife.

HINWEIS: Die Rufnummer wird mittlerweile oft auch als Legitimation genutzt. Beispielsweise muss man Bank-TAN oft per SMS bestätigen oder auch beim Login wird oft eine SMS zur Kontrolle geschickt. Mit der Mitnahme der Rufnummer erspart man sich oft auch die Umstellung dieser Verfahren und das spart Zeit und Nerven.

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