Kosten-Airbag – mittlerweile im Prepaid Bereich überholt

Kosten-Airbag – mittlerweile im Prepaid Bereich überholt – Kosten-Airbag ist ein Begriff aus dem Mobilfunkbereich und wurde von O2 in Zusammenhang mit dem Tarif O2o geschaffen. Kosten-Airbag bezieht sich dabei auf einen Obergrenze für monatliche Kosten. Alles was oberhalb dieser Grenze liegt wird faktisch gedeckelt und muss nicht bezahlt werden, für Kunden heißt dies sie müssen monatlich maximal die Obergrenze des Kosten-Airbags zahlen. Liegen sie mit ihrer monatliche Rechnung darunter zahlen sie den normalen Rechnungsbetrag.

Beispiel:

Der Kosten-Deckel beträgt beim Tarif O2o derzeit 45 Euro.  Hat man als Kunde 15 Euro vertelefoniert zahlt man ganz normal die 15 Euro mit der monatlichen Rechnung. Der Kostenairbag muss hier also nicht eingreifen. Beträgt die monatliche Rechnung dagegen 75 Euro greift der Kostenairbag und deckelt den Rechnungsbetrag bei 45 Euro. Auch bei Kosten von über 100 Euro würden Kunden nur die 45 Euro zahlen.

Achtung: Der Kosten-Airbag gilt nicht für alle Kosten. So sind bei O2 derzeit nur Kosten für SMS und Telefonate eingeschlossen. MMS und auch Datenverbindung sind nicht im Kostenairbag inbegriffen.

Mittlerweile haben sich viele Anbieter aber bereits wieder von diesem Konzept verabschiedet. Der Airbag wurde in einigen Fällen durch die Prepaid Allnet Flat ersetzt. Mit dieser Flat sind die Kosten für Gespräch, SMS und Internet in der Regel auch gedeckelt, allerdings wird immer der komplette Betrag abgerechnet, auch wenn man diesen nicht ausgeschöpft hat. Beim Airbag – und das ist der Vorteil dieser Konstruktion – zahlt man nur den vollen Betrag, wenn man die Airbag Grenze überschreitet. Darunter wird dagegen volumenbasiert abgerechnet – also nicht das in Rechnung gestellt, was man auch verbraucht hat. Den O2o Prepaid Tarif gibt es ebenfalls nicht mehr zu kaufen – O2 hat die meisten Simkarten auf die neuen O2 Prepaid Tarife und die O2 Freikarte umgestellt. In diesen neuen Tarifen gibt es den Kostenairbag nicht mehr.

Der Kostenairbag war ohnehin nur in den E-Netz von Eplus und O2 zu finden. Bei Vodafone und auch den Telekom D1 Prepaid Anbietern gab es dieses System nie, daher hat sich in diesen beiden Netzen auch nichts geändert.

UPDATE: mittlerweile sind Allnet Flat auch im Prepaid Bereich für unter 8 Euro im Monat zu bekommen. Ein Kostenairbag ist daher an sich komplett überholt und mit 40 Euro im Monat auch deutlich zu teuer. Dazu ist der Kostenschutz bei Prepaid Karten ohne Grundgebühr durch die Aufladung (es kann nicht mehr verbraucht werden als aufgeladen) auch effektiv genug. Man braucht also an sich keine Tarife mit Kostenschutz mehr und daher sind sie auch weitgehend vom Markt verschwunden.

Inhaltsüberblick

Kostenschutz im Ausland

Eine moderne Anwendung für den Kostenschutz gibt es noch: für Roaming und Verbindungen im Ausland. Hier gibt es Obergrenzen, an die sich die Anbieter halten müssen und diese werden auch als Kostenschutz bezeichnet. Fonic schreibt beispielsweise dazu:

Kosten für die Datennutzung im Ausland werden maximal bis zu einem Betrag von 59,50 € pro Abrechnungszeitraum in Rechnung gestellt. Nach Deaktivierung dieses Kostenschutzes durch den Kunden, werden die Kosten für die Datennutzung im Ausland bis maximal 119,00 € pro Abrechnungszeitraum in Rechnung gestellt. Nach Deaktivierung des Kostenschutzes bis 119 € wird nicht mehr garantiert, dass die Gesamtausgaben für Datenroamingdienste während des Abrechnungszeitraums einen angegebenen Höchstbetrag nicht überschreiten. Der Kunde verliert dadurch für den Abrechnungszeitraum seinen Kostenschutz und somit eine Kostenkontrolle zur Vermeidung zu hoher Rechnungen. Der Kunde kann den Kostenschutz jederzeit wieder aktivieren.

Diese Form des Kostenschutz gilt für ALLE Anbieter (nicht nur im Prepaid Bereich).

O2o Kostenairbag (nicht mehr verfügbar)

Die Art der Abrechnung ist für den Kosten-Airbag allerdings absolut egal. Bei O2 gilt er derzeit sowohl für Prepaidtarife als auch für normale Handytarife auf Rechnung. Der Kostenairbag im Prepaidbereich liegt allerdings höher. Während beim normalen Handytarif bereits ab 45 Euro gedeckelt wird, greift der Airbag bei O2o Prepaid erst bei 50 Euro. Für beiden Tarifvarianten gilt, dass nur Gespräche und SMS unter den Airbag fallen. Alle anderen Kosten (beispielsweise für Datenverbindungen) werden ganz normal abgerechnet und sind nicht durch den Airbag gedeckelt.

Die aktuellen O2 Prepaid Tarife haben diesen Airbag nicht mehr. Stattdessen hat hier O2 für die größeren Optionen und Flatrates eine Datenautomatik implementiert. Der Airbag ist aber nicht mehr aktiv. Wer dagegen noch einen der älteren O2o Tarife nutzt, kann den Airbag in diesen Tarifen aber auch weiterhin nutzen.

Simyo und Blau.de Kostenairbag (nicht mehr verfügbar)

Im Prepaid-Bereich boten lange Zeit neben O2 auch Simyo und Blau.de einen Kostenairbag-Tarif an. Simyo vermarktet diesen Kostenstopp unter dem Namen „Pille fürs Handy“, bei Blau.de heißt der Airbag kurz Kostenschutz.

Im Unterschied zum O2o Tarif sind bei Blau.de und Simyo die Datenkosten mit inklusive. Der Airbag gilt bei beiden Anbieter sowohl für Gespräche, SMS als auch für Datenverbindungen. Im Datenbereich wird allerdings beim Erreichen der Airbag Grenze die Geschwindigkeit der Verbindung auf GPRS Niveau reduziert.  zusätzliche Kosten fallen aber nicht an.

Leider gibt es die Simoy Tarife nicht mehr (die Kunden wurden zu Blau übernommen) und in den aktuellen Blau Tarifen wurde der Airbag auch entfernt. Diese Angebote sind also ebenfalls nicht mehr verfügbar.

Der Kostenschutz bei Fonic

Fonic ist der letzte Anbieter auf dem deutschen Markt, der noch einen Airbag in dieser Form anbietet. Bei Fonic heißt dieser allerdings Kostenschutz, am Prinzip hat sich dagegen nicht geändert. Ab 40 Euro monatlichen Rechnungsbetrages greift dieser Schutz. Das Unternehmen schreibt dazu:

Wenn Sie im Kalendermonat 40,00 Euro für Telefonie und SMS ins deutsche Netz verbrauchen, so können Sie diese Dienste ab diesem Zeitpunkt bis zum Ende des laufenden Kalendermonats kostenlos nutzen. Andere Dienste, wie z.B. Telefonie ins Ausland, Internetnutzung oder Tarifpreise, werden dabei nicht als Verbrauch berücksichtigt und auch weiterhin berechnet. Der Kostenschutz ist flexibler als eine Flatrate. Bei der Flatrate zahlen Sie pro Abrechnungszeitraum einen festen Betrag, egal ob Sie so viel telefonieren oder nicht. Beim Kostenschutz zahlen Sie nur das, was Sie telefonieren, aber nie mehr als 40,00 Euro.

Insgesamt muss man aber fest stellen, dass die Zeiten der Airbags im Mobilfunk-Bereich eher vorbei sind. wer auf Absicherung wert legt, bekommt mittlerweile Tarife und Flatrates mit Pauschalabrechnung (Allnetflat) ab etwa 10 bis 20 Euro monatlich. Airbags bei 30 oder 40 Euro sind damit kaum noch zeitgemäß weil nur wenige Kunden diese hohen monatlichen Beträge überhaupt erreichen.

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5 Gedanken zu „Kosten-Airbag – mittlerweile im Prepaid Bereich überholt“

  1. Danke für die Aufklärung, ich hatte mich auch gefragt ob die SMS mit inbegriffen sind. Prima Sache gerade auch für meine beiden Töchter … mit denen es Handyrechnungstechnisch öfter mal durchgeht!

  2. Pingback: O2 auf Erfolgskurs

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